Ziemlich wahrscheinlich

Am Tatort wurde eine Zigarettenkippe gefunden. Der Geschädigte teilte mit, daß einer der Täter geraucht habe. Es gibt noch ein paar andere Hinweise darauf, daß der Mandant am Tatort gewesen sein könnte. Bei seiner Verhaftung hatte er dies bestritten

Es war für die Ermittler nicht weiter schwierig, dem Mandanten eine Speichelprobe zu entnehmen. Dann wurden in der Forensischen Genetik der Charité die Spuren an der Zigarettenkippe mit der Spucke verglichen. Die Rechtsmediziner teilen mit:

DNA-Untersuchung

Ich denke, es wäre nun eine gute Idee, nicht mehr weiter abzustreiten, am Tatort gewesen zu sein.

Dieser Beitrag wurde unter Mandanten, Strafrecht veröffentlicht und mit den Begriffen verschlagwortet.

16 Antworten auf Ziemlich wahrscheinlich

  1. 1
    eborn says:

    es sei denn, er hätte einen eineiigen Zwillingsbruder.

  2. 2
    Johannes says:

    oder einer der anderen unter den 522 Trilliarden Menschen mit einem sehr ähnlichen DNA Muster war dort. … hmm…

  3. 3
    Björn says:

    Aber ja, Herr Kommissar. Natürlich bin ich dort gewesen, das muss so drei Tage vor der Tat gewesen sein. :-)

  4. 4
    Winfried says:

    Die Ärzte werden sich sicher freuen, ihre Namen im Internet verbreitet zu finden. Aber natürlich kann man von einem prominenten Strafverteidiger nicht verlangen, auch noch auf sowas Banales zu achten.

    • Sofern Sie auch die Durchwahlen und eMail-Adressen der „Ärzte“ benötigen, auf der Website der Charité werden Sie fündig. Ganz banal, nicht? crh
  5. 5
    Mirco says:

    @Johannes
    522 Trilliarden Europäer. Kein Wunder, dass Wohnungen knapp werden.

  6. 6
    Caron says:

    Na, dann hat es manchmal doch Vorteile, dass es für (mindestens gefühlt) die meisten Raucher ein völlig selbstverständliches Recht ist, nicht nur die Atemluft ihrer Mitmenschen gesundheitsschädlich zu verdrecken, sondern auch ihren Müll einfach auf den Boden zu schmeißen.

    Mein besonderer Gruß in diesen Tagen gilt den Rauchern in NRW, die sich an zivilisierte Verhältnisse gerade noch gewöhnen müssen *g*

  7. 7
    Donnerkatze says:

    Das ist ja witzig, gestern Abend im TV – „CSI Las Vegas“ war GENAU DAS Thema.
    Gleiche DNA von Zwillingen… sorry, Drillingen….
    ….ups….Vierlinge…. alle unterschiedlichen Alters. ???
    Naja, TV halt, da hat ein Repro-Doc Gott gespielt, statt die überzählig befruchteten Eizellen zu entsorgen.
    ABER auch da gab es letzlich eine Lösung zum Differenzieren und eindeutigen Zuordnen.
    Antikörperprofile sin ABSOLUT einzigartig.
    Also heut zu Tage, ist fast alles möglich und der perfekte Mord wird immer schwieriger ;-)
    LG

  8. 8
    JLloyd says:

    Tja, leider beweist der Gutachter damit lediglich wahlweise seine Loyalität zur Brotgeber oder seine Unfähigkeit zu zweifeln: Allen derart gewonnenen Ausschlusswahrscheinlichkeiten ist gemein, dass die möglichen Alternativen zu Lasten des Verdächtigen als gleich wahrscheinlich angenommen werden. Im (unwahrscheinlichen)Extremfall hätten der Verdächtige und der Rest der bislang ungetesteten Menschheit die gleichen DNA-Mustern in den immerhin 16 getesteten DNA-Systemen. Den angegebenen Wahrscheinlichkeiten wäre eine Häufigkeitsanalyse innerhalb der Vergleichsethnie (Sic!) voranzustellen (nur für bereits seit geraumer Zeit verwendete DNA-Systeme verfügbar), wonach allerdings noch immer eine Wahrscheinlichkeit übrig bliebe, welche sich mit „an Sicherheit grenzend“ beschreiben ließe.

  9. 9
    Jürgen says:

    Naja, wie frisch war denn der Zigarettenstummel? Und weshalb sollte der Mandant überhaupt etwas sagen?

    PS: Werden die Kommentatoren eigentlich auch an ihrem Honorar beteiligt, wenn diese hier kostenlos weitere Möglichkeiten zum Aufbau der Verteidigungsstrategie diskutieren?

  10. 10
    Mirco says:

    @Jürgen
    Ich vermute die „paar andere Hinweise “ sind andere Worte für knallharte Beweise und die DNA-Spur ist nur das i-Tüpfelchen. Da hilft es wenig die 522 Trilliarden zu stutzen oder die Spur anders zu erklären.

    Der Tatvorwurf wird wohl auch nicht so schwer sein, dass man eine gefakte Spur annehmen könnte.

  11. 11
    JJ Preston says:

    Ich staune ja immer wieder über die Naivität von Straftätern, die denken, sie müssten in heutigen Zeiten ihr Handy nicht ausschalten oder nicht darauf achten, ob sie anderweitig Spuren hinterlassen…

  12. 12
    Jürgen says:

    Die „paar andere Hinweise“ kann man wahrscheinlich (oder sollte man?) so lesen. Ich dachte allerdings bei dem Alter des Zigarettenstummels nicht an eine absichtlich gelegte falsche Spur, sondern einfach daran, das man vielleicht vor dem Zeitpunkt des Geschehens mal an dem Tatort war.
    Andererseits, wenn am Tatort nur eine Zigarettenkippe gefunden wurde, und die Gegebenheiten des Tatortes so gestaltet sind, dass man vorher nicht ohne weiteres zu diesem gelangt oder andere Umstände ein zufälliges Verfrachten einer Kippe an diesen Ort möglich erscheinen lassen, sieht es mau aus.

  13. 13
    moep says:

    @Winfried: Das sind keine Ärzte.

  14. 14
    user124 says:

    @moep:
    das sind ärzte

  15. 15
    Dingsq says:

    @user124:
    Das müssen nicht zwingen Ärzte sein, denn beide haben Dr. rer. nat. als akademischen Grad ;-)

  16. 16
    Jan says:

    Die Wahrscheinlichkeit von 1 : 522 Trilliarden bedeutet ja nichts anderes, als dass doch noch die, wenngleich geringe, Möglichkeit besteht, den falschen am Wickel zu haben.