Monatsarchive: Juli 2014

Jobangebot für Pfeffersprayer

Wer schon immer mal andere Leute mit Pfefferspray beamtshandeln möchte, kann sich bei der Kantonspolizei Schwyz in der Schweiz bewerben.

KaPo Schwyz

Liebe Schwyzer, soweit ich weiß, ist diese qualifizierte Fachkraft immer noch arbeitslos.

Einer meiner Lieblingsschweizer meinte dazu recht trocken, aber zutreffend:

So en scheiss…

Die trauen sich was, die Schweizer …

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Herausgabe gebrauchter Kondome?

Im vergangenen Jahr hat die Ermittlungsbehörde die Wohnung unseres Mandanten durchsucht und so allerlei Sachen mitgenommen, die irgendeinen Beweiswert haben könnten. Nun, ein gutes Dreivierteljahr später, ist das Verfahren beendet und es geht um die Frage, was mit dem Zeug passieren soll. Diese Frage stellt uns eine Frau Oberstaatsanwältin:

Beweismittel

Mir fallen da durchaus ein paar Antworten ein, die hier allerdings nicht zitierfähig sind.

Any further suggestions?

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Die Elektronik beim Amtsgericht Tiergarten

Das Amtsgericht Tiergarten benötigt die Bankverbindung des Verteidigers. Ich vermute mal, es geht um die Erstattung von irgendwas um die zwölf Euro.

Der Kollege teilt diese Bankverbindung auf dem Standard-Weg mit, den er in seiner Software für die Korrespondenz mit dem Gericht eingerichtet hat:

  • Schreiben per Textbaustein in eine Textverarbeitung,
  • Konvertierung in eine PDF-Datei und
  • Übermittlung per EGVP ans Gericht.

Für die gesamte Aktion braucht er von hier aus geschätzt zwischen zwei und vier Mausklicks in etwas mehr als einer Viertelminute.

Und das hier ist das Ergebnis, das ich – als Zeugenbeistand in dieser Sache – ausgedruckt in der Akte gefunden habe (Anklicken und staunen!).

EGVP

So funktioniert das EGVP beim Gericht.

Wir korrespondieren mit diesen bedauernswerten Menschen dort in der Kirchstraße dann weiter per Fax, auch wenn das soooo Achtziger ist. Wir nehmen ja gerne Rücksicht auf die Justiz …

Nur ganz nebenbei:
Die Akte in dieser Bußgeldsache umfaßt mittlerweile zwei Bände mit über 400 Blatt (keine Gutachten, keine Kontenstaffeln …). Zuständig ist die Abteilung 293, die des Richter K.

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Geprüfte Mobilität im Alter

Es läßt sich nicht verhindern: Auch Autofahrer werden mit der Zeit älter. Und mit dem Alter beginnt dann der Schwund der Leistungsfähigkeit. Das ist auch der Behörde bekannt, die für den Erhalt des wichtigsten Teils für das menschliche Überleben zuständig ist – der Fahrerlaubnisbehörde.

Hier stellen sich ganz besondere Anforderungen an den Verteidiger, der einen betagten Mandanten vor den Zweifeln dieser Behörde bewahren will. Denn wenn es dort erst einmal zweifelhaft erscheint, daß der Alte noch zum Führen von Kraftfahrzeugen geeignet sein könnte, geht es ab zur medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU). Und deren Ausgang ist bekanntlich eine der größten Unbekannten seit der Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest an den größten existierenden Computer des Universums.

In einem von uns verteidigten Fall ging es um einen relativ überflüssigen Verkehrsunfall, nach dem sich der Mandant spontan – und zwar sehr ungünstig – geäußert hatte. Dem Kundigen war klar, wir reden hier nicht mehr von einem fahrlässigen Verursachen eines Verkehrsunfalls mit (leichtem) Personenschaden (§ 229 StGB), sondern über die Fahrerlaubnis des hoch betagten Mandanten.

Es war nicht ganz einfach, dem freundlichen älteren Herrn klar zu machen, was da auf ihn zukommen wird, wenn er an seiner Altersweisheit festhält. Schlußendlich hat er sich aber erst überreden und dann professionell untersuchen lassen.

Mit einem extrabreiten Grinsen übermittelte uns der Mandant das Untersuchungsergebnis:

Mobilitäts-Check

Das hat er doch selbstverständlich alles schon vorher gewußt!

Aber wir wissen, daß wir mit unserer – ehrkränkenden ;-) – Empfehlung, diesen eigentlich völlig überflüssigen Mobilität-Check zu machen, zum Erhalt seiner Fahrerlaubnis maßgeblich beigetragen haben.

Und dafür hat sich der versöhnte Mandant – unterstützt von seiner besorgten Ehefrau – auch bei uns herzlich bedankt.

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Vorsicht Journalist

Nachdem bereits eine ganze Menge über das Buch des Journalisten geschrieben wurde – und nicht viel Gutes – wollte ich mich dann doch mal selbst davon überzeugen, was der gescheiterte ehemalige Jurist Joachim Wagner über meinen Beruf geschrieben hat.

Wagner- Vorsicht Rechtsanwalt
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Hätte ich allerdings geahnt, daß das Buch eine einzige Bleiwüste mit über 300 Seiten in einer (gefühlten) 2,5 Punkt kleinen Schrift darstellt …

Wagner- Vorsicht Rechtsanwalt-Schriftbild

… hätte ich meinen Jahresurlaub sicher anders geplant.

Ich frage mich, wie die Rezensoren so ein Werk binnen ein, zwei Tagen nach Veröffentlichung soweit durcharbeiten konnten, um darüber schreiben zu können. Aber ich bin ja eben nur einer dieser riskanten Strafverteidiger, kein Rezensent und kein Full-Time-Journalist; deswegen wird es auch etwas dauern, bis ich meinen Sermon zu dem Buch abgeben werde.

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Freundlicher Platzverweis für die Wanne

Leider hat man dem Rosinenbomber am Tempelhofer Flughafen einen Platzverweis erteilt. Seitdem ist der Platz, an dem der Flieger viele Jahre an die Luftbrücke (jpg) erinnerte, verwaist.

Veteran

Damit war dann Platz für einen anderen Veteran:

Veteran2

Heute morgen erfolgte jedoch ein erneuter Platzverweis. Ein freundlicher Polizeibeamter hatte sich die Telefonnummer von der Hecktür der Wanne abgeschrieben und in unserer Kanzlei angerufen. Ab dem 4. Juli werde an der Tempelhofer Freiheit am Columbiadamm ein absolutes Halteverbot eingerichtet.

Das finde ich sehr nett! Statt mit der Rolle anzurücken und spektakulär den Nachkriegsveteran an den Haken zu nehmen, verschafft mir der Beamte – vielleicht ein ehemaliger Wannen-Insasse? – die Gelegenheit zur kostensparendenden und unspektakulären Umsetzung. Vielen und herzlichen Dank!

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Goldiges Amtsgericht

Irgendwie süß, die Faxkennung des kleinen Amtsgerichts, ganz im Westen der Republik.

Wachtmeisterei

Daß man dort die Faxnummer des Anschlusses einträgt, ist zwar üblich; aber eben nicht überall. Man könnte ja auch den Namen des Wachtmeisters dort eintragen.

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Mal wieder im Focus

Nachdem es unsere Kanzlei im vergangenen Jahr bereits unter die

TOP 120 allgemein, TOP 20 im Strafrecht und TOP 5 Strafrecht im Osten

geschafft hat, wie mir der Plauener Strafverteidiger Herbert Posner seinerzeit mitteilte, bahnt sich für dieses Jahr vielleicht eine Wiederholung an.

Soeben aus der Post gefischt:

ImFocus

Es scheint also nicht alles falsch zu sein, was ich hier im vergangenen Jahr gemacht habe. 8-)

Ich bin gespannt auf das Focus-Spezial am 16. September 2014 …

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