Ich wurde von einem zornigen Kollegen gewarnt, bevor ich die Tür öffnete, aus der mir eine olfaktorische Melange aus Stoffwechselendprodukten und den Abgasen einer Verbrennung entgegen schlug.
Offenbar hatte es ein Besucher des Kriminalgerichts nicht mehr ausgehalten und sich über die freundliche Bitte des Hausrechtsinhaber hinweg gesetzt:
Nein, mich stört der kalte Rauch nicht sonderlich. Ich bin nach dem Ende meiner Karriere als Van-Nelle-Zware-Shag-Konsument nicht zum militanten Nichtraucher geworden.
Mit tun nur die armen Menschen Leid, die ob ihrer Sucht ihre Würde aufgeben und dort rauchen müssen, wo andere Menschen ihre dampfenden Gedärme entleeren.
Das „NEIN“ wurde angemessene Schreibweise auch in einer zitternden Handschrift hinterlassen, welche die seelischen Spannungen des Betroffenen gut einfängt. Erscheint also authentisch.
Mitleid empfinde ich irgendwie gar nicht für solche Mitmenschen.
Der Spruch mit den “ militanten Nichtrauchern“ macht das Elend nicht besser, sondern ist latent aggressive Abwehrhaltung von Menschen, die sich der Anerkenntnis der eigenen Sucht entziehen.
Ich bezeichne alle Nikotinabhängigen als „militante Nochraucher“, das ist die aus meiner Sicht richtigere Perspektive.
Wo normiert sich denn das gesetzliche Rauchverbot aus dem Hinweisschild?
Ich meine,das ist ja nicht mal unterschrieben, wer hat das hier hinterlassen? Vielleicht hat es nur jemand nach wichtigen Geschäften vergessen.
Das Rauchverbot normiert sich aus dem Gesetz, welches Rauchen u.A. in öffentlichen Gebäuden verbietet.
Das Schild ist nur eine freundliche Erinnerung ohne eigene Rechtskraft. Sieh es wie die „30“, die in Tempo-30-Zonen oft auf die Strasse gemalt wird: Rechtlich bedeutungslos, aber freundlicher Hinweis auf das Verbot, schneller als 30 zu fahren.
Nach der gleichen Logik müsste man da aber noch ein Schild aufhängen, dass Attentate verboten sind … oder?
Volker Pispers hatte das mal schön erklärt:
Ich für meinen Teil bin einfach froh, dass die Folie auf dem Foto nicht ganz so dolle spiegelt und der Betrachtungswinkel auch hätte schlimmer ausfallen können.
Bei mir zuhause ist es so, dass sogar im gleichen Raum geduscht wird. Stellen Sie sich das mal vor – wünscht man niemandem! Und ich will gar nicht erst sagen, wo ich mir die Haare föhne und das Odeur dann noch erhitze.
PS. Guten Morgen