Der Mandant und die Schutzgöttin

Achilleion_MelpomeneLange Jahre habe ich immer wieder einmal einen Mann verteidigt, der mir reichlich Stoff für viele unterhaltsame Blogbeiträge geliefert hat. Er kam seinerzeit zu mir, nachdem ihn so eine böse Macht erstinstanzlich zu einer unbedingten Freiheitsstrafe verurteilt hat. Ein paar, vielleicht neun oder zehn Gerichtsverfahren mit allerlei Kapriolen später haben sich unsere Wege getrennt, offenbar habe ich seinen Anforderungen nicht mehr genügt.

Die Grundlagen waren aber geschaffen, er konnte weiterhin seine Medikamente selbst in der Apotheke abholen, statt daß sie ihm durch Wachtmeister (oder Krankenpfleger) zugeteilt werden mußten … von einem kurzen Aufenthalt in der JVA Charlottenburg wegen einer Ersatzfreiheitsstrafe einmal abgesehen.

Es folgte eine geraume Zeit, in der ich nichts mehr von ihm gehört habe.

Gestern Abend erreichte mich aber noch einmal eine seiner gefürchteten eMails. Er hatte mal wieder Kontakt gehabt mit einer Unperson, die aus der Parallelwelt stammt, aus der heraus auch ständig üble Übergriffe dieser bösen Macht (er)folgen. Belege dafür seien auch reichlich vorhanden:

Jede Menge Briefe sind angekommen …

Das ist diese Post, die in gelben Umschlägen steckt und meistens den Absender „Böse Macht, Turmstraße 91, 10559 Berlin“ tragen.

Für diese Art der Übergriffe hat der Mann vorgesorgt; durch die Anschaffung eines Kartons von der Güte, die den zuverlässigen Transport von Sicherheitsschuhen für Bauarbeiter und Stahlwerker ermöglichen.

Jener Karton ist nun mal wieder randvoll. Das liegt daran, daß er

nicht die Muse hat, diese zu öffnen.

Deswegen fragt mich der Mann nun per eMail:

Sie haben damals die Geschichte gegen diese Unpersonen abgewehrt. Wie haben Sie das gemacht? Ich will diese schwarzböswilligen Seelen einfach nur los werden. Etwas zu sagen? IDEE?

Ich werde mal bei Melpomene nachfragen, ob sie oder eine ihrer acht Schwestern für den armen Kerl nicht mal ne halbe Stunde Zeit hat …

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Bild: Hannibal21 / Wikimedia

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache, Mandanten veröffentlicht.

Eine Antwort auf Der Mandant und die Schutzgöttin

  1. 1
    BV says:

    Soltle man da nach all den Jahren doch noch ein klein wenig Wertschätzung der damaligen Arbeit zwischen den Zeilen lesen können?! ;-)