Das Amtsgericht Tiergarten benötigt die Bankverbindung des Verteidigers. Ich vermute mal, es geht um die Erstattung von irgendwas um die zwölf Euro.
Der Kollege teilt diese Bankverbindung auf dem Standard-Weg mit, den er in seiner Software für die Korrespondenz mit dem Gericht eingerichtet hat:
- Schreiben per Textbaustein in eine Textverarbeitung,
- Konvertierung in eine PDF-Datei und
- Übermittlung per EGVP ans Gericht.
Für die gesamte Aktion braucht er von hier aus geschätzt zwischen zwei und vier Mausklicks in etwas mehr als einer Viertelminute.
Und das hier ist das Ergebnis, das ich – als Zeugenbeistand in dieser Sache – ausgedruckt in der Akte gefunden habe (Anklicken und staunen!).
So funktioniert das EGVP beim Gericht.
Wir korrespondieren mit diesen bedauernswerten Menschen dort in der Kirchstraße dann weiter per Fax, auch wenn das soooo Achtziger ist. Wir nehmen ja gerne Rücksicht auf die Justiz …
Nur ganz nebenbei:
Die Akte in dieser Bußgeldsache umfaßt mittlerweile zwei Bände mit über 400 Blatt (keine Gutachten, keine Kontenstaffeln …). Zuständig ist die Abteilung 293, die des Richter K.
So lange bei Gericht noch mit Papierakten gearbeitet wird und nicht rein elektronisch, muss der Richter ja prüfen können, ob das auf elektronischem Wege eingereichte denn auch ordnungsgemäß unterschrieben ist.
(Über den Overkill, den der Gesetzgeber da veranstaltet, will ich mich mal lieber nicht auslassen. Das würde meine gute Laune zu nachhaltig beschädigen!)
[vielleicht noch Koll. Handschumachers Mailadresse ausgrauen]
Nachdem nicht einmal alle Zivilgerichte eingehende Schriftsätze per EGVP als fristwahrend anerkennen und verschiedene Gerichte bei so begründeten Fristversäumnissen keine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gewähren („der RA hätte vorher sich auf der Homepage des Gerichts erkundigen müssen“), lasse ich meine Finger zurzeit komplett weg von EGVP.
Das Faxgerät verrichtet hervorragende Dienste.
Dokumentation ist alles!
Ohh wieder ein Beispiel für OCR-Probleme
auf der Seite 3-3 wir sehen optisch
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die Reader-Software liefert beim Cut & Paste
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und die Fusszeile auf der letzen Seite 1-1 – wer so etwas generiert hat irgendwie den Sinn der Fusszeiten nicht verstanden : Kopf Tisch :
achso – das erkennt die Software azch falsch – mit einem mal taucht ein weiteres a auf
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und warum ärgert mich so etwas? Letztens sah ich ein inkomplettes Fax in einer Akte – Faxbericht sagte alles OK – und der Empfänger hat nicht mal den offensichtlichen Fehlausdruck erkannt und nachgefragt
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