Fall Edathy: Pressekonferenz der StA Hannover

Am 14.02.2014 hat es eine Pressekonferenz der der Staatsanwaltschaft Hannover gegeben, in der Jörg Fröhlich für die Ermittlungsbehörde Auskünfte über das Ermittlungsverfahren, dessen Einleitung und dessen aktuellen Stand gegeben.

In dieser gut eine Stunde andauernden Konferenz erfährt der (geduldige) Zuhörer Einiges über die Art und Weise, wie eine Staatsanwaltschaft an so ein prickelndes Verfahren herangeht. Ich habe es – losgelöst vom konkreten Fall – als sehr kurzweilig empfunden und wieder etwas mehr über die Ermittlungsarbeit der Staatsanwaltschaft gelernt.

Meine Empfehlung daher: Die gute Stunde vor dem Monitor lohnt sich.

Auffallend ist, wie häufig in kritischen Fällen, die felsenfeste subjektive Überzeugung der Staatsanwaltschaft, alles richtig gemacht zu haben. Wenn überhaupt Fehler gemacht wurden, dann nicht von dieser Staatsanwaltschaft, und wenn doch, dann nicht von diesem Staatsanwalt. Aber wahrscheinlich sind es ganz andere (unbekannte), bei denen die Informationen durchgesickert sind, daß gegen Herrn Edathy ermittelt wurde.

Dieser Beitrag wurde unter Staatsanwaltschaft veröffentlicht.

10 Antworten auf Fall Edathy: Pressekonferenz der StA Hannover

  1. 1
    Jochen says:

    Ich habe schon vorher vermutet, dass Edathy durch die Presse von den Ermittlungen erfahren hat. Schließlich hat die Presse Mitte November über die Auflösung des Kinderpornorings berichtet, so dass alle Kunden ab diesem Zeitpunkt gewarnt waren. Kurz darauf hat sich ja dann Edathys Anwalt bei der Staatsanwaltschaft gemeldet und Edathy wurde krank. Mittlerweile hat Edathy selbst dem Spiegel auch gesagt, dass er durch die Presseberichte aufgeweckt wurde. Ich halte die Schilderung für vollkommen plausibel. Hier hat die Staatsanwaltschaft in Hannover wirklich eine Glanzleistung hingelegt: 2.5 Monate nachdem die Sache durch die Presse ging und zwei Monate nachdem sich der Anwalt das erste mal gemeldet hat, durchsucht man. Danach ist man dann vollkommen überrascht, dass nichts mehr da ist. Was für Spezialisten doch in Hannover tätig sind!
    Aber Hauptsache man klagt Wulff wegen seiner Bobbycar-Affäre an.

  2. 2
    Klaus says:

    Zim Fall Edath fällt mir auf, dass immer wieder von einer Schuld des Verdächtigten ausgegangen wird. Hat sich einmal einer die Frage gestellt, dass dieser Mensch, der nach DIESER Berichtetstattung privat wie beruflich erledigt ist, vielleicht tatsächlich unschuldig sein könnte?

  3. 3
    Heinz says:

    @Klaus
    Zudem wird immer wieder, z.B. von deinem Vorposter Jochen von einem Kinderpornoring gesprochen.
    Dabei war das kein Kiporing sondern eine legale, angemeldete Filmfirma.

    Nur weil man bei einem Kipos gefunden hat, der sich Filme der Filmfirma gekauft hat ist das noch lange kein Kiporing.

  4. 4
    Verlobte von Wilhelm Brause says:

    Ein altes russisches Sprichwort sagt:
    Zeig mir ein Schwalbennest, aus dem es nicht zwischert.

  5. 5

    […] Video Fall Edathy: Pressekonferenz der StA Hannover […]

  6. 6
    Jochen says:

    @Heinz: Es handelt sich ja offenbar um einen Kinderpornoring. Neben dem legalen Zeug wurde auch strafbare Kinderpornografie vertrieben. Nach Einschätzungen des BKAs hat Edathy aber nicht strafbares Material erworben.

  7. 7
    kurt says:

    Wenn man den wikipedia Artikel über Operation spade liest ist nicht klar was azov war. Dort steht keiner der dort vertriebenen Filme sei nach deutschen recht pornografisch oder illegal. Und das die Verbindung azov – kipo nicht nachgewiesen wäre. Wer hat hierzu über prüfbare infos?

  8. 8
    Denny Crane says:

    Ich habe als Anwalt noch immer Probleme, die Worte „Dienstgeheimnis“, „Unschuldsvermutung“ und „Pressekonferenz“ unter einen Hut zu bekommen. Sicher mein Fehler.

  9. 9
    Unwissender says:

    @ Jochen

    > Es handelt sich ja offenbar um einen Kinderpornoring

    Warum?

    Angenommen ich betreibe einen Zeitungsladen, in dem auch Tabakwaren verkauft werden. Weiter angenommen, ich besitze und konsumiere zuhause allerdings auch Haschisch, dann handelt es sich bei dem Zeitungsladen nicht um die „Zentrale“ eines Drogenrings.

    @ Kurt:

    Dieses Unternehmen hat eine Reihe Filme zweifelhaften Inhalts im Sortiment gehabt, von dem die kanadischen Behörden im Nachhinein behaupten, sie seien aufgrund bestimmter subjektiver und objektiver Merkmale kinderpornographisch. Dies soll lt. Wikipedia 160 von 600 Filmen betreffen.

    Die Merkmale kann man hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Dost-Test

    Das deutsche Recht definiert inderpornographische Schriften aber anders, das BKA offenbar wieder ganz anders.

    Weiter ist zu sagen, dass sich im Sortiment auch (legale) alte FKK-Filme aus deutscher Produktion befunden haben, was die in den Medienberichte zu „deutschen Opfern“ erklären könnte.

  10. 10
    Matthias says:

    Nacktaufnahmen von Kindern gibt es übrigens auch bei Amazon Deutschland zu kaufen – von renommierten Fotografen wie David Hamilton oder Jock Sturges.

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