Service-Optimierung in der Kanzlei?

Unsere Mandanten gehen beinahe schon so weit, daß sie Straftaten nur deswegen begehen, weil sie wissen, daß zur Besprechung der Sach- und Rechtslage in unserer Kanzlei leckerer Caffè serviert wird. Sogar der Gastwirt des (ehemaligen) Cafè am Ufer im Erdgeschoß unseres Hauses kam ab und an auf einen Espresso zu uns rauf, weil der bei uns eben besser schmeckt.

Nun bin ich durch einen anderen, mir nahestehenden Caffè-Genießer zur Verbesserung unseres Angebots „angestiftet“ worden. Allein der damit verbundene Zeitaufwand hat mich – noch – davon abgehalten, die eigene Caffè-Mischung selbst zu rösten – den Advo-Espresso sozusagen. Feine Maschinchen dafür gibt es ja reichlich. Und ein Ausflug nach Hamburg oder Bremerhaven, um Rohkaffee (also ungeröstete, grüne Bohnen) einzukaufen, ist ja auch mal ein lohnender Event. Außerdem spart man dann eine häßliche Nebenwirkung des Caffè-Genuß‘: Die „2,19 Euro per 1 Kg Röstkaffee„, die in den Steuersack fließen.

Seit Donnerstag habe ich noch ein weiteres Argument, das eigentlich für die Umsetzung dieses gut riechenden Gedankens spricht:

Mitarbeiter einer Berliner Kaffeerösterei haben am Mittwochvormittag 30 Kilogramm Kokain in einem Container mit brasilianischen Kaffeebohnen gefunden.

berichtete der Tagesspiegel. Aber ich höre aber schon die Einwände: Dann könne ich ja auch mit Bananen handeln … Und 30 Kg Koks unter den Caffè für unsere Mandanten zu mischen, ist vielleicht auch keine so gute Idee.

Aber das mit der Rösterei werde ich trotzdem nochmal „ventilieren“ …

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache veröffentlicht.

11 Antworten auf Service-Optimierung in der Kanzlei?

  1. 1
    Nix mit Filter says:

    Straftaten wegen Kaffee. Wie resozialisiert man so jemanden?

    Kontakt zum Strafverteidiger verbieten? Besorgt der Mandant sich seinen Stoff eben woanders. Schwierig.

    Und: es wird immer schlimmer. Gestern im Café hinter mir: „Für diesen Kaffee könnte ich töten…“

    Schuld ist die Kaffee Lobby (wer sonst)! Sogar im Flughafen München gibt es jetzt das Lobby Café.

    Oben genantes geht einem durch den Kopf, bevor man am Morgen guten Kaffee getrunken hat.

  2. 2

    Vielleicht solltest Du dann noch lauwarmen Mukkefuk vorhalten für die Mandanten, die mit dem Vorschuss schwach sind – mit dem Versprechen, den Selbstgerösteten zu bekommen, wenn sie ihre Schwäche ausgeglichen haben.

    Das könnte bannig motivieren.

  3. 3
    Heinz says:

    Und 30 Kg Koks unter den Caffè für unsere Mandanten zu mischen, ist vielleicht auch keine so gute Idee.

    Ich verstehe sie wollen das einzeln verkaufen.

    „Kanzlei und Drogenhandel“ das ist doch mal eine Geschäftsidee.

  4. 4
    Kai Fett says:

    Ich bin ja auch Espresso-Gourmet und -Gourmand. Aber das Rösten würde ich dem Profi überlassen. Der hat das bessere Equipment, die bessere Ausbildung und mehr Erfahrung. Und gute, kleine Röstereien findet man ja zum Glück noch überall.

    Ist genau wie gute Strafverteidigung: Sollte jemand machen, der das kann. Wenn man das selber macht, kommt schonmal unerwartet bitteres raus ;)

  5. 5
    jemand says:

    Bei Bananen gibt’s auch tendenziell eher Spinnen dazu, würde ich nicht empfehlen.

    • [_] Sie haben die Anspielung verstanden.
      [x] Sie lesen den verlinkten Artikel im Tagesspiegel.
      [x] Sie kaufen Bananen bei Aldi.
      crh
  6. 6
    Dirk says:

    Demnächst: Cafe Hönig – Wir beraten Sie nebenher auch gerne in Rechtsfragen

  7. 7
    Dirk says:

    Entschuldigung, Herr Hoenig, da hat mich die Autokorrektur doch getrollt. Wollte Sie nicht veröhen!

  8. 8
    Frédéric Falk Voelker says:

    Lieber Kollege Hönig, sie haben da wieder so eine schöne Idee gehabt, neidisch könnte man werden. Aber Ihr Kaffee ist wirklich gut-neben meinem, biensure….

  9. 9
    Georg Weise says:

    Aber, aber Herr Hoenig, wer kauft denn seinen Rohkaffee in Hamburg oder Bremerhaven ein?
    Der wahre Barista schaut sich gleich in den Herstellungsländern um und importiert dann seinen eigenen Kaffee aus Brasilien, Kolumbien, Äthiopien, Guatemala oder Costa Rica, um nur einige aufzuzählen.
    Das nenne ich Ausflug und Event.

  10. 10
    Der wahre T1000 says:

    Kaffee selber rösten lohnt sich nicht. Entweder braucht man dafür eine sündhaft teure Anlage, oder es kostet so viel Zeit und Mühe, dass die Kaffeesteuer billiger kommt – zumal erfahrene Röster das besser können als Anfänger.

    Schon die bei Rösten sich lösenden (bitteren) Silberhäutchen loszuwerden ist eine Kunst für sich, wenn man keine Druckluftanlage für die Trennung hat.

    Vergessen Sie das selber rösten, außer es sollen wirklich nur paar Tassen am Tag bei rauskommen und sie verstehen das als zeitaufwendiges Hobby.

  11. 11
    bambino says:

    Ihre Mandanten begehen Straftaten? Da hört sich ja alles auf, Herr Hoenig. Frohes Fest und guten Rutsch, aber nur Ihnen. Ihre straffälligen Mandanten sollen in der Hölle schmoren oder zumindest im Gefängnis.