Fallstricke beim Cannabisanbau

Verräterisches DachDie Cannabispflänzchen der Homegrower und Hanfgärtner mögen es gern hell und kuschelig. Das führt – je nach Umfang der Plantage – zu erhöhtem Energiebedarf. Im Alltag sind daher die Stromversorger zu guten Kumpels der Drogenfahnder geworden: Bezieht der Eigenbauer mehr als die verbrauchertypische Menge an Kilowatts, führt das nicht selten zu einem morgendlichen Besuch von ein paar Prohibitionisten, die einen Durchsuchungsbeschluß überreichen, gern auch mal durch die verschlossene Tür.

Die Holländer haben nun einen neuen Verbündeten im Kampf gegen das gefährliche grüne Rauschgift gefunden: Das schneelose Dach. Darauf weisen die Twitterer der Politie Haarlem (@POL_Haarlem) freundlich hin.

Ich kann mir gut vorstellen, daß nun ein Run auf die Baumärkte und dort auf die Dachdämmstoffe losgeht.

Worauf man nicht alles achten muß, wenn man sich zum Gärtner macht. Nicht umsonst ist das ja auch ein qualifizierter Ausbildungsberuf.

Übrigens:
Die Herstellung von synthetischen Drogen ist eine echte Alternative, wenn man das Entdeckungsrisiko minimieren möchte. Daß da noch keiner drauf gekommen ist …

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Danke an den Kollegen Rechtsanwalt Thorsten Hein aus Pfungstadt für den Hinweis auf den Holland-Tweet.

Dieser Beitrag wurde unter Betäubungsmittelrecht, Polizei veröffentlicht.

16 Antworten auf Fallstricke beim Cannabisanbau

  1. 1
    Erik de Smidt says:

    Wobei die Profis, die zuhause anbauen, seit Jahren Solarzellen auf dem Dach haben. Da kommt auch keine Wärmekamera durch.

    • Aha, wußte ich doch! Alle Ökostromnutzer sind Cannabis-Konsumenten! crh
  2. 2
    Roland B. says:

    Auffällig allerdings, wenn die Solarzellen dann auf beiden Dachseiten montiert sind.

  3. 3
    Erik de Smidt says:

    @Roland: Das kommt auf die Ausrichtung des Hauses an. Manchmal machen Kollektoren auf beiden Seiten vollkommen Sinn. Beispielsweise wurde die steuerliche Förderung in Belgien eine Zeit lang pro Quadratmeter berechnet.

  4. 4
    M. says:

    Ja, das typische Kilowatt. Ich habe eine Maschine zuhause, die ständig Linux-Distributionen von vorne bis hinden durchkompiliert. Das sind dann schonmal 400 Watt.

    Nun haben wir seit einem Jahr ständig Wasserschäden und nun die fünfte Bautrocknungsmaßnahme mit derzeit 3kW. Mal gespannt, wann die grünen Männlein sich die Bautrocknungsgeräte zeigen lassen…

  5. 5
    Mitleser says:

    Ich bin ja für eine Energiebörse, an der Nachbarn Stromkontingente versteigern können.
    Wir brauchen z.B. nur 1/2 dessen, was der Versorger für eine 4-köpfige Familie vorgesehen hat, könnten also noch ein paar tausend kWh abgeben. Wäre das nicht ein Win-Win?

  6. 6
    TreuerSDR3Hörer says:

    @Erik de Smidt und @crh: Hanf wird übrigens ganz legal als Dämmstoff verwendet. Schon vor 20 Jahren oder so kam dazu mal ein Radiointerview. Der dafür verwendete Hanf ist natürlich THC-reduziert bis zum Gehtnichtmehr.

    Frage des Reporters damals: „Und wenn nun doch jemand auf die Idee kommt, die Wand aufzureißen und den Inhalt zu rauchen?“

    Antwort des Herstellers: „Da müsste er das ganze Haus in die Tüte packen, um irgendeine Wirkung zu spüren.“

    *Kopfkinoooooo*

  7. 7
    TreuerSDR3Hörer says:

    Nachtrag: Auf https://de-de.facebook.com/hanfverband/posts/200028513424593?_fb_noscript=1 kann man sogar nachlesen, welche Menge Dämmstoff man konsumieren müsste …

    (Hilfe, ich bekomm die Bilder nicht aus dem Kopf …)

  8. 8
    TreuerSWR3Hörer says:

    @TreuerSDR3Hörer:
    OMG! Immer die Ewiggestrigen!
    Seit 1998 ist das der SWR3 (mMn Einer der besten dt. Sender), ich war auf der Vereinigungsparty des SDR(3) mit dem SWF(3), wenn ich tief im Schrank suche könnte ich sogar noch das T-Shirt finden!.

  9. 9
    TreuerSWF3Hörer says:

    @TreuerSWR3Hörer:
    Vergiss es! SWR3 ist nicht halb so gut, wie es SWF3 und SDR3 jeweils alleine waren. Das Niveau ist nicht mehr weit von FFH entfernt. Als sie dann noch den Elmar Hörig abgesägt haben, war für mich der Laden gestorben. Zum Glück gibts mittlerweile Webradio.

  10. 10
    TreuerRadioPalomaHörer ;) says:

    @TreuerSWF3Hörer:
    Hach, waren das noch Zeiten! Damals, mit der Elmi-Show. *schwelg*.
    Aber wenn wir schon schwelgen wollen, dann waren RIAS und B3 vorher die obergeilen Sender (B3 noch mit dem unverbrauchten Thommy G. und mit einer Hitparade die noch „Jeanny“ by Falco spielte, sich nicht der political correctness beugte!

  11. 11

    Wir brauchen also zwecks Drogenbekämpfung ein
    Bundeszentralregister aller Solarzellenkäufer
    (Dächer,Ladegeräte,Generatoren ). Außerdem die präventi ve Sicherungsverwahrung nach Gehirnamputation für Wiederholungstäter und
    Park-Selbstschussanlagen für die Dealervertreibung.

  12. 12
    Arne says:

    Warum Herstellung von synthetischen Drogen? Sich einfach schenken lassen!

    Aus der FAZ, 26.1.2015:
    Kemptens ehemaliger Chef-Drogenfahnder steht vor Gericht, weil er im Rausch seine Frau vergewaltigt haben soll. Nach der Tat wurden 1,8 Kilogramm Kokain an seinem Arbeitsplatz entdeckt. (…) Das in seinem Dienstschrank entdeckte Rauschgift sei ihm zu dienstlichen Zwecken überlassen worden – „insbesondere für Schulungszwecke“.

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/polizist-gesteht-kokain-missbrauch-im-vergewaltigungsprozess-13391094.html

  13. 13

    Ein Blogger gab in der Frühzeit der Blogs
    das folgende statement ab:
    The purpose of the war on drugs is
    to keep the drug money flowing.

    Genau das passierte dann auch, nur der
    inkriminierte Satz verschwand .

  14. 14
    Mitleser says:

    @Arne Rathjen:
    Was sagt uns das über den „war on terror“?

  15. 15
    miker says:

    Sicher hängt es von der Erhebung des Stromanbieters ab, @Mitlesers Erfahrung kann ich jedenfalls nicht teilen, zu zweit entspricht der Verbrauch einem exzessiven 4-Personenhaushalt laut Anbieter. Eine vertrauenswürdige Ein-Personen-Wohneinheit teilte mir gestern mit, auch an dem 4-Personen-Haushalt zu schnuppern.
    Stromsparen ist zwar ein unerklärlicher Fremdbegriff, die Abwesenheit der möglichen Nutzer aber zu groß, um diese Vergleiche zu rechtfertigen.

    Bleibt als Lösung nur der umsorgte Heimbedarf.

    Interessant, da ich THC aufgrund von persönlicher Verblödung meide.

  16. 16
    Mitleser says:

    @miker:
    Energiesparen ist nicht so Deins, oder? Ich nenne Dich jetzt nicht „Umweltsau“, weil ich bin selbst nur hässlicher geiziger Kapitalist.
    Du glaubtest *nie*, welchen Unterschied ein moderner Kühlschrank, LED-TV und LED-Lampen beim Jahresverbrauch machen. Probier es aus – es hilft Deinem Bugdet so sehr wie der Umwelt (added Benefit).