Nichts zu lachen nach der Amputation

Aus der Serie „Anfrage der Woche“ heute ein Problem aus dem medizinischen Bereich. Es geht um die Amputation des wichtigsten Körperteils einen jungen Mannes. Und zwar während des Urlaubs des zuständigen Staatsanwalts. Dazu ein passendes Vorwort von einem schon etwas älteren Blogger:

Ach, was muß man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
welche Handy-Störer hießen;

Worum geht es?

Handy beschlagnahmt

Ich fürchte, der anfragende potentielle Mandant findet es nicht witzig, wenn man ihm nun mitteilt, daß die Berliner Kriminaltechnik (kurz: „KT“) durchschnittlich 18 Monate für eine Durchsuchung der Datenspeicher braucht. Allerdings nur dann, wenn man sie in Ruhe läßt und nicht ein Strafverteidiger mal ein wenig Dampf macht. Dann klappt es vielleicht etwas früher mit der Herausgabe.

Tja, so ist das im richtigen Leben eben:

Selbst der gute Onkel Fritze
Sprach: „Das kommt von dumme Witze!“

Und wie soll dem Manne nun geholfen werden? Irgendwelche (für den „potentiellen Mandanten“ kostengünstige) Vorschläge?

Dieser Beitrag wurde unter Anfrage der Woche, Mandanten, Staatsanwaltschaft veröffentlicht.

16 Antworten auf Nichts zu lachen nach der Amputation

  1. 1
  2. 2
    Caron says:

    Anwaltshonorar sparen und Geld in ein neues Handy und Deutschunterricht investieren.

  3. 3
    UndSo says:

    Kann der Kollege so in Mediamarkt gehe so und sagt Polizei und dies das hat Handy so und kauft sich so neue Handy so mit krass besser vertrag so und macht spaßtelefon mit Polizei so.

  4. 4
    meine5cent says:

    Dem Mandanten erst mal Max und Moritz zu Lesen geben, damit er was fürs Leben lernt. Denn es ist immer noch besser wenn nur das Handy für ein paar Monate weg ist als wenn der böse Bube ricke racke mit Geknacke durch Meister Müllers Mühle gedreht und dann vom Federvieh gefressen wird.

  5. 5
    RA Burgel says:

    @meine5cent

    Wie soll er denn Max und Moritz lesen, wenn er kein Handy mehr hat? Also Sie haben Vorstellungen…. ;-)

  6. 6
    Der wahre T1000 says:

    Mein kostenloser Rat wäre: keine „Telefonstreiche“ machen, die eine Hausdurchsuchung auslösen können. Und sich ein neues Gerät beschaffen; diesmal vielleicht kein besonders teures Kleingeschlechtsteil-Kompensations-Angeber-Gerät von Apfel.

    Oder ein Deal: Geständnis gegen Telefon. Wenn die Sache klar ist, wird das Gerät ja nicht mehr als Beweis benötigt. Und wenn es wirklich nur ein Streich war, könnte die Sache vielleicht eingestellt werden. Sollte die Sache allerdings zahlreiche Tagessätze auslösen können, dann wäre das sicher ein schlechter Deal.

  7. 7
    Der wahre T1000 says:

    Seit wann ist eigentlich das Handy das wichtigste Körperteil eines jungen Mannes, was man amputieren kann?

    Mir fallen da wichtigere Teile ein: Gehirn, Hände usw.

  8. 8
    Stefan says:

    Schon übel, dass die besten Lösung hier ist, ein neues Handy zu kaufen. Da werden Geräte bei einem Verdacht entwendet und man kann davon ausgehen, dass man sie nicht mehr wiederbekommt oder zumindest erst, wenn sie komplett unbrauchbar (weil veraltert) sind.

  9. 9
    RA JM says:

    @ Der wahre T1000:

    Jedenfalls das erstgenannte „wichtigere Teil“ scheint hier wenig benutzt zu werden.

  10. 10

    Zu dem Kastrationsschock gesellen sich mittelfristig wahrscheinlich noch Minderwertigkeitskomplexe , wenn der arme junge Mann gezwungen ist, weiter mit einem mickrigen Handy herumzulaufen. Ohne richtiges Smartphone geht gerade bei Jugendlichen heute nichts mehr. Also: Handy vergessen, und ein richtiges Upgrade durchführen. Aber bitte keins abziehen!

    Eine Erklärung, warum Colaflaschen, Zahnpasta-Dosierspender und Smartphones sowie Handies genau die Form haben, die sie haben, spare ich mir hier. Besonders bequem telefonieren kann man damit eben nicht.

  11. 11
    Andy says:

    schlägt da jetzt schon die Vorratsdatenspeicherung um sich? Zur Bekämpfung schwerer und schwerster Kriminalität…

  12. 12
    cepag says:

    Nach § 2 II Nr. 4 StrEG kommen gigantische Entschädigungszahlungen auf den jungen Mann (die junge Dame) zu, wenn nichts dran ist.
    In der Zwischenzeit hilft nur ein neues Smartphone und Karte von Lidl oder Gebrüder Albrecht

  13. 13
    R. Nüchterter says:

    @Arne Rathjen RA
    Die Form der Smartphones ist schnell erklärt: Sie dient der Bequemlichkeit/Komfort des Nutzers.
    Klingt komisch, is aber so: Der Nutzer kauft sich einen multifuntionalen Taschencomputer (Wollte er ein Mobiltelefon, kaufte er Eines. Diese gibt es ja immer noch.). Eine (immer unwichtigere) Funktion Dessen ist die Telefonie. Für alle anderen Funktionen kann der Bildschirm gar nicht gross genug sein und jeder Nutzer muss nur noch seinen persönlichen Kompromiss zwischen Nutzbarkeit und Tragbarkeit (unbeschädigter, bequemer Transport) finden.

  14. 14

    Die Vermarktung von Produkten setzt bei der Aktivierung unbewusster Bedürfnisse an, nicht bei der Nützlichkeit oder Nutzbarkeit. Kern des Vermarktungskonzepts ist die These, dass der Mensch genetisch zu 98 % mit dem Schimpansen identisch ist. Aufgrund repressiver Verhaltenskodizes hat er allerdings weniger Freiraum. Genau da setzt die Werbung an. Es wird gekauft, was den Ausgleich dieses Mangels verspricht. Nicht so sehr das Produkt selbst. Man könnte auch sagen, es wird das Produkt-Image gekauft, und gar nicht der Gegenstand .

    Insbesondere Industriekonzern geben eine Unmenge von Geld dafür aus, mit psychologischer Hilfe jahrelang Testreihen durchzuführen, bei denen die Akzeptanz einer bestimmten Produktform überprüft wird. Es gibt zum Beispiel eine Studie, welche sich damit befasst, wohin der Mensch zuerst blickt, wenn er mit einem anderen Menschen Kontakt aufnimmt. Diese soll bei der Gestaltung des Smartphones eine Rolle gespielt haben. Gerade mit der Überarbeitung meiner Website beschäftigt bin ich auf die These einer Werbepsychologin gestoßen, die da lautet: we are all cave men. Auf deutsch Höhlenmenschen.

  15. 15
    R. Nüchterter says:

    @Arne Rathjen RA
    Das haben Verkäufer schon vor mehr als 20 Jahren gepredigt (bekommen): „Der Kunde kauft kein Produkt, sondern eine Hoffnung oder Wirkung.“

    P.S. „we are all cave men“
    Sagen Sie ihr einen schönen Gruss, sie ist frauenfeindlich! Nach feministischem Sprachleitfaden (googeln! lohnt sich) muss das irgendetwas zwischen „we are all cave individuals“ und „we are all caveIrx“ sein. ;)

  16. 16

    15: der nächste Verkaufsrenner – nach dem aktuellen Rausch – wird ein Smartphone sein, welches ergonomisch optimiert ist, den Nacken schont, den Rücken nicht so belastet, die Augen schont und nicht so sehr belastet, und mit dem man bequem telefonieren kann. Am besten Bananen – förmig. Mit
    Ausklapptastatur am unteren Ende.