Es war an der Zeit, daß nicht immer nur ein gewisser ehemaliger Kraftfahrer, heute Bundesrichter, in der Zeit schreibt. Auch ein ehemaliger Motorradfahrer, heute Strafverteidiger wird in der Zeit zitiert.
Peter Ilg berichete am 11. März 2015 in einem Artikel auf Zeit Online über Motorradfahrer, die sich verbotener Weise durch hohle Gassen schlängeln, und beruft sich auf meine Erfahrungen, die ich in über 35 Jahren auf bundesdeutschen Autobahnen sammeln konnte.
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Bild: © daniel dobroczek / pixelio.de
Nice, wird direkt unterschrieben. Ich hab zwar noch keinen eigenen Motorradlappen, aber die Vorbereitung in Form des Betrachtens unendlicher Motovlog-Videos läuft schon.
Das Durchfahren für Motorradfahrer nicht zu erlauben ist einfach schwachsinnig.
@Jemand: Ich bin kein Motorradfahrer, mache aber einem Motorradfahrer auch gerne Platz, wenn ich im Rückspiegel sehe, dass sich einer durchschlängeln möchte. Ich habe damit auch wirklich kein Problem.
Trotzdem bin ich dagegen, es zu erlauben. Der Grund ist, dass das Vorbeischlängeln wirklich gefährlich ist. Es reicht ja schon aus, dass ich im Stau mit dem Auto etwas nach rechts rüberziehe, um einem Motorradfahrer links etwas Platz zu machen. Wenn sich gleichzeitig einer rechts vorbeichlängelt, habe ich den vielleicht dann auf der Motorhaube kleben. Die Blutflecken bekommt man immer so schwer raus.
@Mike:
heisser Tipp: Nanoversiegelung. Dann können wir auch das Durchschlängeln erlauben.
Im Übrigen ist eine Rettungsgasse eine Rettungsgasse und unbedingt frei zu halten. Wenn Du das machst, gefährdest Du auch keinen Schlängler, der sich dann auch gar nicht mehr schlängelt, sondern schnurgerade in der Rettungsgasse unterwegs ist.
@Mitleser: Mir geht es eher um die haftungsrechtliche Frage. Würde man das Durchschlängeln erlauben, bin ich als Autofahrer mit schuld, wenn ein Motorradfahrer beim Durchschlängeln gegen mein Auto fährt und sich dabei verletzt. Ich muss dann also auch noch auf Motorradfahrer aufpassen, deren einzige Motivation das Sparen von Zeit ist.
Außerdem ist die Rettungsgasse dazu gedacht, dass sich Einsatzfahrzeuge durch einen Stau schnell zu einem Unfall bewegen können. Wollen wir weiter ehrlich sein: Wenn ein Motorradfahrer in der Rettungsgasse einen Unfall baut, ist die Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge dicht. Das ist für die Personen eines weiter vorne liegenden Unfall evtl. fatal.
Daher: Ich habe nichts dagegen, wenn sich ein Motorradfahrer „vorbeischlängelt“. Falls er dabei aber einen Unfall baut, muss er selbst alleine daran schuld sein. Daher muss es verboten sein, sich in einem Stau an den wartenden Autos vorbeizuschlängeln.
@Mike:
Du bist in jedem Fall mit Schuld, wenn Du wild/unkontrolliert über die Fahrbahn schlingerst ;)
Was Dosentreter (besonders die Nasen des Allgemeinen Dosentreter Assi Club) wirklich noch lernen müssen: Je attraktiver der Strassenverkehr für Rad- und Motorradfahrer ist, desto mehr Platz bleibt für Dosen (=umso schneller kommt der Dosentreter voran). Denn jeder Umsteiger ist eine Dose weniger, die vor Dir im Stau steht.
Setzt Ihr Euch also für Rechte und Verbesserungen Eurer Lieblingfeinde ein, tut Ihr euch selbst einen Gefallen.
P.S. Lies mal: http://www.bikerunion.de/ftp/kolonnen/BEG-MID.PDF ;)
was ich nie ganz verstanden habe: wenn alle Motorradfahrer im Stau nach vorn fahren: wo bleiben die dann? Hoffen sie, sich auch (so ein Unfall die Ursache war) sich durch die Unfallstelle schon irgendwie durschlängeln zu können? Nicht immer ist ja zwischen Unfallopfer, Rettungswagen, Polizei, ggf. Rettungshubschrauber und Leitplanken noch genug Platz – und als Rettungsassi oder Notarzt würde ich mich bedanken, wenn dauernd Motorräder eng an mir vorbeifahren bei einer Rettung.
Oder bleiben sie vorne stehen und überhitzen dann eben dort? Werden sie von der lokalen Feuerwehr mit Wasser besprüht?
Klar, bei „bloß“ zähfließendem Verkehr ohne „echten“ Grund kommt man „vorne“ als Motorradfahrer sicher auch irgendwie weiter, aber wenn es echt nicht weitergeht müssen die nach vorn gefahrenen Motorräder ja irgendwo hin, könnten im Extremfall gar die Rettungsgasse blockieren. Alternativ fährt jedesmal der gesamte Stau einen Meter rückwärts, um wieder ein Motorrad (quer) abstellen zu können.
In schwarzer Vollmontur auf kochendem Asphalt ist sicher Sch..e, auch mit abgestelltem Motor (darf bzw. kann man das?), aber das Vorfahren „an sich“ ist doch sicher auch nicht immer die Lösung. Vorher wissen, dass man „vorn“ schon durchkommt kann man aber halt auch nicht.
Meinetwegen sollen Motorräder langsam(!) an stehenden (oder fast stehenden, also unter Schrittgeschwindigkeit oder so) Staus vorbeifahren dürfen. So langsam halt, dass sie jederzeit anhalten können, wenn ein unvorhergesehenes Hindernis (offene Fahrertür, Kolonne wechselndes Fahrzeug, ein zur Notdurft Richtung Standstreifen Laufender) auftritt. Sinn ergibt das aber nur, wenn sie dadurch den Stau verkürzen, also nachher „weg“ sind.
Btw: „Dosentreter“ empfinde ich als Beleidigung. Zurückbeleidigen will ich aber natürlich auch nicht.
@Engywuck:
Als direkte Beleidigung war es nicht gemeint und es ist als Pauschalaussage (im Gegensatz zu MotoRaser oder Fahrradrowdy) auch eine wahre Tatsachenbehauptung: DTs treten ihre Blechdose(n) wortwörtlich mit Füssen! :D
Etwas nervig an der Diskussion KFZ vs. (Motor)Radfahrer ist die scheinbar völlig fehlende Einsicht in der Autofraktion, dass jede Verbessereung für Letztere spätestens mittelfristig zwangsläufig Eine für Erstere nach sich zieht.
Der DT kämpft quasi gegen sich selbst, ohne es zu merken. Oder sind es mehrheitlich Misanthropen, die eigene Nachteile billigend in Kauf nehmen, solange es Andere nur härter trifft??
Noch zur anderen Frage @Engywuk:
Wenn das Motorrad vorne am Stau staut (weil Vollsperrung (keine Sorge, die lassen auch kein Motorrad mehr durch) dann kann es – die Rettungsgasse frei lassend – problemlos zwischen KFZ abgestellt werden. Es ist nämlich immer noch soviel Platz, dass ein Motorrad hinpasst ohne zu stören – der aufrückende Fahrer sieht das und hält 1 oder 2 Lücken früher an etc. pp. Es kommt also zu keinem „Rettungsgassenpfropf“ durch Motorräder.
Der Riesenvorteil, vorzufahren besteht in der Abschätzbarkeit der Dauer der Verkehrsunterbrechung, dann kann man das Motorrad abstellen, die Kluft (grossteils) ablegen, und meist sehr entspannte Gespräche (auch) mit Autofahrern führen.
Nach Freigabe einer Durchfahrt sind Motorrader quasi „im Nu“ durch die Stelle und bilden weder da noch später eine nennenswerte Behinderung für den sich nun (hoffentlich) langsam auflösenden Stau.
„für den sich nun (hoffentlich) langsam auflösenden Stau.“
Böse Falle (missverständliche Aussage)!
Gemeint ist nicht „*hoffentlich*langsam* auflösenden Stau.“, sondern „(hoffentlich) langsam *auflösenden* Stau.“ Ehrlich! :)
das mit dem „reinquetschen zwischen Autos“ ist ja gut und recht – solange es nicht zu viele Motorradfahrer sind. Wenn erstmal die vordersten zehn, fünfzehn Reihen geschlossen sind sieht man ja nicht mehr so leicht direkt an die Unfallstelle. Gut, wäre auszuprobieren.
Das Motorrad abstellen wäre aber natürlich *prinzipiell* auch mittendrin möglich, wenn man sieht, dass es schon zehn Minuten keinen Meter vorwärts geht oder man beim nächsten Autofahrer mit Radio über die Staumeldungen erkundigt hat…. :-)
Wobei ein Motorradfahrer „vorn“ sicher besser aufgehoben ist, falls noch wer hinten in den Stau rast, als bloß wenige Fahrzeige weit „drin“. Die Fahrgastzelle samt Schutzfunktion ist einfach zu gering ausgeprägt. Wobei ich als Autofahrer in so einem Fall auch lieber „vorn“ wäre :-)