Analoger Aktentransporter

Bis zur Einführung der elektronischen Akte in der Strafjustiz dauert es noch ein paar Jährchen. Bis dahin greift der kräftige Wachtmeister auf die Hilfsmittel zurück, die sich bereits zu Zeiten bewährt haben, als die Urururgroßväter der heutigen Wachtmeister die Akten-Karren durch das Kriminalgericht geschoben haben.

Die Regalböden sind aber schon moderner: Hundekuchen mit Plastiküberzug im 50er-Jahre-Stil.

Das haben wir schon immer so gemacht. Wo kämen wir hin, wenn wir alle Nase lang was Neues ausprobieren müßten …

Anm. des Verfassers:
Nein, das Photo ist recht aktuell, stammt also nicht aus Kaisers Zeiten.

Dieser Beitrag wurde unter Gericht, Justiz veröffentlicht.

11 Antworten auf Analoger Aktentransporter

  1. 1
    -thh says:

    „Das haben wir schon immer so gemacht. Wo kämen wir hin, wenn wir alle Nase lang was Neues ausprobieren müßten …“

    Zum beA.

  2. 2
    Ra Frese says:

    Funktioniert aber besser als „unser“ beA….

  3. 3
    Neuland says:

    Dieses neumodische Zeug EDV und Internet ist des Teufels. Weiche, Satan!

  4. 4
    Neuschier says:

    Bitte den Wagen stehen lassen. Er wird für den Abigag benötigt.

  5. 5
    RA Ullrich says:

    OK, die E-Akte haben wir noch nicht, wenn ich mir das Chaos mit dem BEA so ansehe ist das vielleicht sogar ganz gut so, aber von der noch fehlenden Volldigitalisierung mal abgesehen, Herr Kollege, was möchten Sie denn an dem Aktenwagen modernisieren bzw. wie würden Sie denn die Noch-Papierakten moderner transportieren wollen? Vielleicht mit einem Elektrowägelchen, das der Wachtmeister mit seinem I-Phone steuert? Oder mit abgerichteten Eulen? Den Spott über den Aktenkarren verstehe ich nicht so ganz, wenn man nun mal größere Mengen Papierakten im Haus befördern muss, ist der doch durchaus effizient.

  6. 6
    matthiasausk says:

    @RA Ulrich: In Industriebetrieben fahren selbst derartige Transportwägelchen inzwischen autark. Da brauchts nichtmal einen Arbeiter, der mit dem iPhone nebenherläuft.

  7. 7
    RA Ullrich says:

    @matthiasausk: Der Transportbedarf bei einem Gericht dürfte allerdings um ein vielfaches niedriger sein als bei Industriebetrieben, die sich autark fahrendeTransportsysteme anschaffen, und die Wege führen über Flure mit externem Publikumsverkehr, wo man nicht unbedingt unüberwachte Gefährte haben sollte.

  8. 8

    Alles Quatsch!
    Die Justiz ist auf den elektronischen Rechtsverkehr bestens vorbereitet. Jetzt schon. Jedenfalls die Zivilgerichte!
    Während die Wachtmeister im Kriminalgericht noch laut weinend mit sich verbiegenden Bandscheiben quitschende Rollwagen mit Papieraktenstapeln von einem eierschalfarbenen Zimmer zum nächsten speditieren, hat die Berliner Ziviljustiz schon ARCHIVE für ihre DIGITALEN Akten. Jawohl!
    Beweisfoto:
    https://www.rafeske.de/index.php/blog/bueroalltag/14-erv-bea-digitale-archivierung

  9. 9
    Jesus Christus says:

    Papier ist der beste Datenträger, den rs gibt. Bill Gates und der Autor der Qumran-Rollen werden das bestätigen können.

  10. 10
    Mondschein says:

    Herr Hoenig, was haben Sie denn gegen diesen tollen Aktentransporter?. In anderen Gerichten werden die Akten sogar mit Einkaufswagen durch die Gegend gefahren. (Tatsache!) Also, da ist das in Ihrem Gericht doch geradezu analoges HighTech-Niveau ! ;-)

  11. 11
    J.W. v. Goethe (Jurist) says:

    Dem guten Alten die Treue halten.
    Am schönen Neuen sich auch erfreuen.

    Mensch Carsten, was sich in harten Zeiten bewährt hat, kann so schlecht nicht sein. Man muss nicht alles verschlimmbessern. Denke in Ruhe an Meissner Porzellan, Stradivari-Geigen und Luther Bibeln.