Bekannter Zahlendreher

Meine Assistentin hat den Mandanten an die Überweisung des vereinbarten Honorars erinnert. Der Mandant reagierte ziemlich flott:

Mir ist so, als hätte ich diese Erklärung nach einer Zahlungserinnerung schon ein paar Mal an anderer Stelle gehört.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein alter Spruch ein, ich vor vielen Jahren mal in einer KFZ-Werkstatt an der Wand hängen sah:

Wenn Du so tust, als würdest Du mich bezahlen, tue ich so, als würde ich für Dich arbeiten.

Dieser Beitrag wurde unter Kanzlei Hoenig Info veröffentlicht.

14 Antworten auf Bekannter Zahlendreher

  1. 1
    André says:

    Das geht doch aber nur noch bei offline Überweisungen?! Online wird doch die enthaltene Prüfsumme[1] noch vor Einreichung geprüft und ggf. die Ausführung verweigert.

    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/IBAN#Zusammensetzung

  2. 2
    Kerstin Weinreben says:

    Bei einem Graphic-Job hing ein anderer Zettel an der Wand, da stand, es wird eine Zeit geben, da muss man Geld bezahlen wenn man Arbeiten will.

  3. 3
    Markus says:

    Dummerweise werden verdrehte Iban von keiner Überweisungssoftware mehr angenommen ;)

  4. 4
    Dirk says:

    Ganz böse Zungen behaupten das es noch so etwas uncooles wie Überweisungsträger gibt . Man mag es nicht glauben das es nicht nur hippes Volk gibt , die mit riesen Bauklötzern auf dem Schädel in der Öffentlichen ihre Bankgeschäfte , überwacht durch großes G , erledigen . Die Reaktion von crh ruft ein Schmunzeln hervor … Aus eigener leidvoller Erfahrung könnte man ja auch miteinander kommunizieren und darlegen das es schlicht , mangels Masse geschoben worden ist und man einen Ausweg finden müsse … Sich hinter solch Plattitüden verstecken bringt meistens keine Freunde ;-)

  5. 5
    Michael says:

    Ich habe mich schneller als gedacht an die IBAN gewöhnt, und die Prüfziffer ist eine gute Sache: Zahlendreher werden zuverlässig erkannt, das Geld kommt heute nicht zurück, es geht erst gar nicht raus.

    Am Rande: Früher gab es bei Dorfsparkassen sehr kurze Kontonummern, die (im Online-Formular mit Copy&Paste falsch reinkopiert) bei Betrag dennoch für Entsetzen sorgen konnten. Habe ich zum Glück immer rechtzeitig gemerkt, kann jetzt mit dem Landeskenner am Anfang der IBAN auch nicht mehr passieren.

    Die Ausrede muss natürlich ggf. auch an den Stand der Technik angepasst werden.

  6. 6
    Kenguru says:

    jaja, … der Scheck ist in der Post …

  7. 7
    Sven says:

    @Dirk / André: Auch bei der offline Überweisung erkennt die Bank den Fehler in der IBAN und löst die Überweisung nicht aus.

    Wäre die IBAN wiederum so falsch, dass die Prüfsumme wieder richtig ist, wäre sie wohl kaum zurück gekommen.

    Dabei haben wir doch Winter, ganz offensichtlich sind wir alle krank wenn die Rechnungen zu zahlen sind ;)

  8. 8
    chris says:

    Die Konsequenzen von vorgetäuschter Arbeit stelle ich mir sowohl beim KFZ Meister als auch beim Anwalt recht unangenehm vor.

    • Vorgetäuschte Zahlungen sind aber in Ordnung, oder? crh
  9. 9
    Kai says:

    Aber als Anwalt, dem die Unschuldsvermutung so wichtig ist, gehen Sie doch bestimmt bis zum Beweis des Gegenteils bei jedem einzelnen Ihrer Mandanten davon aus, dass er die Wahrheit sagt und tatsächlich mit Zahlendreher überwiesen hat… oder etwa nicht? ;-)

    • Selbstverständlich warte ich auf den Beweis des Gegenteils. Wenn es sein muß, wochenlang. crh
  10. 10
    Stefan says:

    Wenn es es online gemacht hat, dann hätte er direkt eine Fehlermeldung bekommen. Wenn er es offline gemacht hat, dann hätte keine Überweisung rausgehen können und es konnte daher auch keine Rate zurück kommen. Wie man es also dreht und wendet: Wenn man schon lügt, dann sollte man eine Lüge wählen, die man nicht so einfach widerlegen kann.

  11. 11
    Kenguru says:

    Ich bin noch nebenbei der Kassenwart eines kleinen Sportvereins, bei dem man seine Mitglieder noch alle kennt.
    Beim Jahresabschluss eines global Players fiel mir ein recht kleiner Betrag von € 40,00 auf.
    Nach Prüfung dieses der Höhe nach relevanten Zahlungseingangs stellte ich fest, eine Vereinskameradin wollte auf das Konto Ihrer Schwester, bei einer ganz anderen Bank überweisen und traf … zufällig …. das Konto unseres Mandanten bei einer deutschen Großbank ….. soviel dazu, ob die Überweisung rausgehen konnte oder nicht.

  12. 12
    Roland B. says:

    Es sind mindestens 18 Ziffern als Code, denen eine zweistellige Prüfziffer gegenübersteht. Das heißt, es gibt lediglich 100 Prüfziffern. Es ist zwar unwahrscheinlich, daß ein Zahlendreher eine identische Prüfziffer ergibt – sicher wird die Position innerhalb der Zahlenkette auch berücksichtigt – aber wirklich ausschließen kann man es eher nicht.

  13. 13
    Miraculix says:

    Die Überweisung ist zurückgekommen …
    ist bei falscher IBAN sogar korrekt, man bekommt den Überweisungsträger von der Bank zurück.
    Kunden die ständig eine Erklärung haben kenne ich leider auch. Wenn jemand ehrlich ist darf er auf mein Verständnis hoffen. Dann zahlt er halt in Raten oder später. Wer mich belügt wird daran keinen Spaß haben…

  14. 14
    Engywuck says:

    @Roland B.: Prüfzifferalgorithmen sind gezielt so erstellt, dass auch „einfache“ Fehler wie verdrehte Ziffern (13 statt 31) oder Doppelfehler (11 statt 22) mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit oder auch gar nicht zu identischen Prüfziffern führen.
    Im Falle der IBAN werden absichtlich zwei Prüfziffern genutzt, damit solche Fehler *immer* (OK, der Standard sagt „all or nearly all“, meint aber auch 543 statt 345) zu verschiedenen Prüfziffern führen.

    Was naturgemäß nicht zu 100% abgefangen werden kann sind multiple Fehler, wenn z.B. mehrfach Zahlendreher auftreten. Allerdings sind auch dort die Wahrscheinlichkeiten noch sehr gering – im Fall komplett zufälliger Zahlenketten gerade mal bei 1%. Dabei ist es dann wiederum sehr unwahrscheinlich, dass diese eine gültige Bankletzahl enthält, was der ausführenden Bank zumindest innerhalb Deutschlands auffallen sollte :-)

    Kurz: Einfache Zahlendreher sind mit IBAN unmöglich.

    Ich bin froh an der IBAN. Bei der alten Methode BLZ+KontNr hatte ich immer ein schlechtes Gefühl, weil dort gar keine Prüfung eingebaut war (OK, damals war der Name des Empfängers theoretisch noch ein Kriterium). Bei mir ist noch im letzten Jahrtausend eine Zahlung an meine Fahrschule nicht angekommen – innerhalb derselben Stadt von der KSK zur VoBa. Zufälligerweise war der Fehlempfänger Angestellter der Volksbank – und hatte natürlich nichts gemerkt von etlichen hundert Mark zuviel auf seinem Konto…