Bewerbung, aber bitte nicht für den Papierkorb

Nicht jede Bewerbung um eine Arbeits-/Ausbildungs-/Pratikumsstelle kann erfolgreich sein. Und sich eine Absage zu fangen, hebt selbstredend nicht die Laune. Deswegen ist es ratsam, ein paar Tricks zu beherrschen und wenige Spielregeln einzuhalten.

Dazu die folgenden Tips vom Profi:

ProTip 1:
Wenn man auf der Website des gewünschten Arbeitgebers, Ausbilders oder der ausgewählten Praktikumsstelle einen solchen Text findet, kann man sich ein Bewerbungschreiben und die zu erwartende Absage getrost sparen.

ProTip 2:
Schickt man dann gleichwohl eine eMail, weil man meint, die Kanzlei kann trotzdem nicht auf einen verzichten, weil man einzigartig und der ultimative Regenmacher ist, gibt es ein paar schlaue Ideen für die mitgeschickten attachments.

Anhang – Variante 1a:
Dateien, die möglicherweiser Schadsoft enthalten können, sind hervorragend dazu geeignet, die Sicherheitarchitektur des eMail-Empfangs zu testen. Dafür sind wir den Absendern sehr dankbar.

Die Standard-Antwort auf diese Frage in unserer Kanzlei lautet: NEIN! Möchten wir nicht.

Anhang Variante 1b:
Die sicherste Variante, die Rechner des Empfängers *nicht* mit Macro-Viren oder ähnlichem Zeugs zu verseuchen, besteht darin, die Datei gar nicht erst öffnen zu lassen. Dabei ist sowas hier sehr hilfreich:

Liebe Bewerberin, wir haben nicht nur keine Stelle für Sie, weil zur Zeit gerade keine frei ist.

Ernste Hinweise
Wer einen Ausbildungsplatz sucht und wissen will, was eine professionelle Ausbildungskanzlei erwartet, wird beim Kollegen Andreas Jede fündig. Seine Kanzlei sucht gerade auch einen ReFa-Azubi.

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache veröffentlicht.

14 Antworten auf Bewerbung, aber bitte nicht für den Papierkorb

  1. 1
    Beamter says:

    Hat sich etwa Silke auf Grund ihrer hohen juristischen Fähigkeiten bei euch beworben?

    SCNR

  2. 2
    Börni says:

    Das Kennwort für den Lebenslauf erhalten Sie natürlich per separater Post, alles andere wäre doch total unsicher.

  3. 3
    WPR_bei_WBS says:

    @ Börni:
    YMMD :-)
    Der Bewerber war bis dato vermutlich bei der Staatsanwaltschaft beschäftigt, will aber jetzt bestimmt auf Druck seiner Mutter ‚als was anständiges‘ arbeiten :-).

  4. 4
    TG says:

    Guten Tag Herr Hoenig,

    wenn Sie zu Ihrem „wir haben momentan keine freien Plätze“ noch ein Datum dazu schreiben kann man als potentieller Bewerber auch gleich sehen dass das nicht nur ein Überbleibsel aus dem vergangenen Jahrtausend ist.

    • Danke für den Tip. Ich habe da gerade mal was gebastelt. crh

    Nur sehr wenige Firmen pflegen ihre Webseiten so aktiv wie Sie.

    • Danke für das Kompliment. crh
  5. 5
    mog0 says:

    Danke für den Tip. Ich habe da gerade mal was gebastelt. crh

    Vor einem Monat gab es keine freien Stellen – wer soll wissen, wie das heute ist?
    ;-)

    • Du kannst mir ja mal Deine Bewerbungsunterlagen schicken. Dann sag ich’s Dir. Ok? crh
  6. 6
    Andreas says:

    Faszinierend. Da versucht jemand, ein Dokument in einem offenen, standardisierten Format zu senden und seinen/ihren Beitrag weg von den (mit Sicherheitslöchern durchseuchten) Programmen des Marktführers zu leisten und als Dank bekommt er solch einen Blog-Eintrag…

    ;-)

    • Der „Dank“ könnte auch in dem Hinweis bestehen, daß auch OpenDocuments keine geeignete Dateiform für die Übersendung einer digitalisierten Bewerbung sind; meinen Sie nicht? Über den Sinn der Verschlüsselung (die i.Ü. der eigentliche Auslöser für den Blogbeitrag war) müssen uns ja zum Glück nicht unterhalten. Oder? crh
  7. 7
    Roland B. says:

    Und was wäre denn ein geeignetes Form für eine digitalisierte Bewerbung? Abgesehen davon: Schadsoftware kann sich hinter jedem Dateisuffix verbergen, dieses sagt ja nicht zwingend etwas aus über den wirklichen Dateityp.

  8. 8
    Hardy says:

    @Roland B. Naja der Dateisuffix steuert ja (in der Windows-Welt) schon, welche Anwendung zur Verarbeitung des Dokuments gestartet wird. Klar kann man auch ein Makroviren-verseuchtes Dokument mit der Endung „jpg“ tarnen, aber dann geht halt nur ein Grafik-Viewer auf, der mit dem Inhalt nichts anfangen kann.
    Einigermaßen sicher wäre das Übersenden der Bewerbung in einem Format, welches keine Makros kennt. Also z.B. irgendein Grafik-Format (JPG, PNG, TIFF). Notfalls auch PDF, welches man zumindest bei Verwendung eines geeigneten Viewers ohne Ausführung eventueller Makros öffnen kann. Ist auf jeden Fall sicherer als odt/docx etc.

  9. 9
    Mumbo says:

    Es wäre für die Sicherheit ihrer Kanzlei sicher auch Vorteilhaft auf eine weniger von Sicherheitslücken geplagte Software zu setzen – die Bewerberin ist hier ein gutes Stück weiter – eventuell kommt ihr Programm mit dem Format einfach nicht zurecht?

  10. 10
    mog0 says:

    Du kannst mir ja mal Deine Bewerbungsunterlagen schicken. Dann sag ich’s Dir. Ok? crh

    Ich mag keine großen Städte und trinke gerne löslichen Kaffee – also erspare ich das uns beiden ;-)

    • Besser ist das. ;-) crh
  11. 11
    Hardy says:

    @Mumbo: Ein Makrovirus basiert ja i.A. nicht auf einer Sicherheitslücke. Sondern er nutzt die Fähigkeit der verarbeitenden Anwendung (z.B. MS Office, OpenOffice etc.) aus, benutzerdefinierten Programmcode (der im zu verarbeitenden Dokument abgelegt ist) auszuführen. OpenOffice-Makros sind ähnlich mächtig wie MS Office-Makros, in beiden Systemen kann man „bösartige“ Makros definieren, die bei Ausführung Schadsoftware auf das System nachladen. Alles was man anwenderseitig dann noch tun muss, ist (ggf. versehentlich) die Makroausführung zu erlauben, und das Unheil nummt seinen Lauf….

  12. 12
    Andreas says:

    …auch OpenDocuments (sind) keine geeignete Dateiform für die Übersendung einer digitalisierten Bewerbung; meinen Sie nicht?

    Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum. Oder anders gefragt, welches Format sollte für eine „digitalisierte Bewerbung“ denn „besser“ sein? Und warum?

  13. 13
    DasEnde says:

    Nun ist das Open-Document-Format für alle gängige Software lesbar .Ist die Software im Betrieb aktuell, dann weigert sich Word oder OpenOffice ein Makro auszuführen, es sei denn, es wird zwei mal bestätigt. Das hilft allerdings nicht gegen Programmfehler und wer hier denkt, PDF sei hier generell besser, der irrt gewaltig.

    Nun könnten Kanzleien auf die Idee kommen, Bild-Dateien auszutauschen, aber auch hier gibt es genügend fehlerhafte Software, dass Hacker Viren per Bild-Datei versenden.

    Die Alternative PDF ist übrigens ein beliebter Angriffsvektor, weil gewöhnliche PDF-Dateien Programme enthalten können, ausser im PDF/A Format nach ISO19005-1, weil diese Variante für Archive und Druckereien gedacht ist. Das kann übrigens von Libre Office erzeugt per Export explizit werden.

    Ich empfehle Kanzleien, die nicht unbedingt die IT-Kompetenz haben, Bewerbungen auf einen vom Netz getrennten PC zu exportieren und darauf hinzuweisen, dass Dateien entweder im PDF/A-oder ASCII-Format entgegengenommen werden. Eigentlich ist die Lösung das PDF/A-Format zu nutzen, auch die einzig richtige Lösung, um Dokumente mit anderen Kanzleien auszutauschen. Ein Eingangsfilter kann dann alle anderen Dateien abfangen.

    Ich werfe einem Bewerber nicht vor, dass er ein bestimmtes Format benutzt, wenn er kein IT-Erfahrener ist, weil die Komplexität der Materie einfach zu gross ist. Und wenn – wie in diesem Fall – auch ein Hoenig die Lage falsch einschätzt, weil es die ultimative Lösung nicht gibt, dann kann ich künftige Generationen von Bewerbern nur bedauern.

  14. 14
    Raoul says:

    Für die AGG-Hopper: Männliche (Berufs-)Bezeichungen im Sinne dieser Website sind auch weibliche. Und umgekehrt.

    Diesen Absatz mag ich wirklich sehr.