Die Lyrik eines Hirntumors

Frisch aus dem eMail-Postfach:

Entschuldigen Sie mich auf diese Weise, um Sie zu kontaktieren, ich habe gerade Ihre E-Mail im Internet gesehen und ich dachte, Sie sind die richtige Person für mich. Ich bin mir wohl bewusst, dass wir uns nicht kennen, aber wenn ich diese Meldungen schreibe und es ist, weil ich heute keine anderen Ausdrucksmittel außer dem Internet habe. Was ich dir anvertrauen werde, muss in einem sehr hohen Maß an Vertraulichkeit bleiben. Ich spende mein Vermögen wegen eines Hirntumors.

Es ist mit einem schweren Herzen und Tränen in meinen Augen, dass ich diese Nachricht an Sie schreibe. Jeden Tag, an dem ich vorbeikomme, fühle ich mich sehr schlecht Ich leide an einem Hirntumor, der endlich krank ist, mein Arzt hat mir gerade gesagt, dass meine Tage wegen meiner Gesundheit gezählt werden. Ich habe einen Betrag von € 880.228 in meinem Konto bei UBA BANK, dass ich selbst beschlossen habe, eine kostenlose Spende von dieser Summe zu machen, ich will nichts im Gegenzug. Da meine Tage wegen meines verschlechterten Gesundheitszustandes gezählt werden, würde ich es dann einem Vertrauensmann überlassen.

Lieber Freund, ich weiß nicht, ob ich noch eine neue Nachricht an dich schreiben kann, also bleib in Kontakt mit meinem Anwalt, er wird die Schritte erklären, um zu folgen, und du wirst diesen Betrag zu deiner Reichweite nehmen und ich bitte dich, ihn gut zu nutzen.

Kontaktieren Sie meinen Anwalt: hilberwalter@outlook.de

DAS DIE BENEDIKATION VON GOTT IST MIT IHNEN.

Falls jemand Interesse an einer knappen Million Euro hat, kann er sich statt meiner bei Herr Walter Hilber melden. Schöne Grüße …

Dieser Beitrag wurde unter Unerwünschte Werbung veröffentlicht.

13 Antworten auf Die Lyrik eines Hirntumors

  1. 1
    Der wahre T1000 says:

    Ich habe den angeschrieben. Die Antwort war total seriös. Ich muß nur die Anwaltskosten und eine kleine Banktransfergebühr vorstrecken und dann werde ich die $880.228 bekommen.

    :-)

  2. 2
    Arzt says:

    „Ich leide an einem Hirntumor, der endlich krank ist“ – Der Absender scheint sich sehr zu freuen, endlich krank zu sein.

  3. 3
    sigi says:

    Hallo,

    @T1000 rein aus Neugier, wie hoch sind die Gebühren die du vorstrecken sollst?

    MFG

  4. 4
    whocares says:

    Wenig überraschend gibt es keinerlei moralischen Linien, die diese Drecks-419-Scammer nicht locker unterbieten könnten.

    Ich gehe den auch mal baiten.

    @T1000: Kann der wirklich deutsch, oder redet der nur noch schlechtes Englisch, wenn man den kontaktiert? ;-)

  5. 5
    Bernd says:

    Nüchtern betrachtet packen sie die Leute nur an ihrer Gier.
    Mitleid ist da fehl am Platz.

    Mich wundert nur, dass diese Gauner nicht mal ein paar Euros investieren und sich eine ordentliche Übersetzung besorgen. Dieses Google-Translate ist ja grausam.

  6. 6

    früher waren die Summen aber größer. weniger als eine Million – pffffff

  7. 7
    RA Feske says:

    @ Siegfried Schlosser:
    früher war alles anders besser ;-) und nicht vergessen: zu versteuern wäre dieser läppische sechsstellige Betrag auch noch. Ne, das macht wirklich keinen Sinn.
    @ Bernd:
    Die GIER sitzt auf beiden Seiten. Richtig schlimm finde ich hingegen, dass spätestens ab dem 01.01.2018 jeder Rechtsanwalt für dieses Gesocks zuverlässig über das eigene beA erreichbar sein wird (nachdem die BRAK diesen Kanal für jeden Halbirren bereits freigeschaltet hat). DAS ist für mich ein echter Aufreger.

  8. 8
    Engywuck says:

    @Bernd: eine Theorie zu den schlechten Übersetzungen (muss im englischsprachigen Raum aber auch grausam zu lesen sein) ist, dass die Spammer so schonmal einen Großteil der Leute rausfiltern, die ohnehin irgendwann abspringen würden.

    Anders ausgedrückt: jeder der antwortet muss halbwegs individuell von Hand bearbeitet werden, und das ist teurer als Spams zu verschicken (jeder Spammertag hat nur 24 Stunden). Wenn man durch solcherart geschriebene Texte also einen Großteil der Leute herausfiltert, die ohnehin nicht zahlen würden ist das für die Spammer nur sinnvoll.

    Interessanterweise sind auch die Spams, die den Rechner einem Botnetz hinzufügen wollen oder Bankdaten abgreifen von deutlich besserer Qualität.

  9. 9
    Kater Karlo says:

    Mich interessiert die Korrelation zwischen „beschissen übersetzter Text“ und Gier, sowie „kein großes Interesse zu zahlen“.
    Ausfiltern kann man Leute auf viele Weise. Ob der Filter relevant und zielführend ist, ist die Frage.

  10. 10
    Sebi says:

    Lebt eigentlich der lepro Prozess noch oder auch Hirntod :)

  11. 11
    tapirat says:

    Gerade weil der sympathische Blogger sonst regelmäßig Einträge verfasst, bin ich für folgende Innovation: Eine kurze Abwesenheitsnotiz für Zeiten längerer Abstinenz. „Bin bis xx.xx.xxxx im Urlaub!“, „hab z. Z. keine Zeit/Lust!“ o. ä. – der geneigte Leser jedenfalls könnte dadurch Zeit sparen, müsste sich keine Sorgen um den Betreiber machen usw.
    Just do it! :)

  12. 12
    Ich says:

    Wer will, kann noch kondolieren! Dem Walter Hilber natürlich. H. selbst macht aufgrund eines überraschenden Geldsegens bis Ostern Station in Gambia, Thailand(zusammen mit dem Lawblogger) und Brasilien.

  13. 13
    Elisabeth says:

    Sebi ..ja..eigentlich das lebt noch..