Ein Troll und der Zensur-Vorwurf

Einmal mehr wird mir vorgeworfen, ich würde Kommentare „zensieren“. So schreibt ein Leser mit dem Pseudonym „1. November“:

RA Hoenig als Zensor

Was der mutmaßliche Mann (er hat einen männlichen Vornamen in seiner eMail-Adresse) meint, ist folgendes.

Er hat eine Reihe von kritischen, ausschließlich konträren Kommentaren zu den Blogbeiträgen geschrieben. Darunter waren auch ein, zwei Sätze, mit denen er die Ebene der Sachlichkeit verlassen und mich – wie hier – persönlich angegriffen hat. Solche Kommentare habe ich gelöscht und werde sie auch künftig löschen. Das habe ich hier bereits vor Jahren angekündigt.

Jeder bekommt hier die Chance, unmoderiert ein- oder zweimal irgendwelchen Müll abzuladen. Danach versuche ich jedoch, mit den Mitteln, die die Blogsoftware zur Verfügung stellt, weitere Spontanäußerungen des Lesers zu vermeiden. Das klappt auch ganz gut.

Über die Jahre hat sich auf diesem Weg hier eine Kommentarkultur entwickelt, die solche Leser nicht abschreckt, die ich mit meinen Blogbeiträgen ansprechen möchte. Diejenigen, die das nicht akzeptieren wollen, werden andere Plattformen und Blogs finden, auf und in denen sie ihrer Leidenschaft frönen können.

Übrigens:
Den Zensurvorwurf des „1. November“ hat dieser am Samstagmorgen um 6:47 Uhr erhoben, nachdem seine Kommentare (dieser und jener) in der Moderationsschleife hängen geblieben sind und ich noch nicht so früh wach war, um sie – versehen mit meinen Stellungnahmen – freizuschalten.

__
Bild: © Georg Schemainsky / pixelio.de

Dieser Beitrag wurde unter Kanzlei Hoenig Info veröffentlicht.

11 Antworten auf Ein Troll und der Zensur-Vorwurf

  1. 1
    schrnld wrznggr says:

    Ja, der Zensor ist aktiv. Aber leider nicht nur wenn der Ton nicht stimmt, sondern auch wenn die Meinung nicht passt.

    • … wobei die Frage, was ist „Meinung“ und was ein notdürftig als Meinung getarnter Abwasserrohrbruch, nicht immer einheitlich beantwortet wird. crh
  2. 2
    Ralph S. says:

    Erkennt der Interessierte dann Ihr Missfallen am Kommentar-Kommentar?

  3. 3
    hend says:

    Hallo zusammen,

    Zensur ist immer so ein großer Begriff und wird inflationär falsch verwendet. crh ist zur Zensur gar nicht in der Lage, mangels Macht — ist nicht abwertend gemeint, Herr Hoenig. Um mal eine Vorinternethistorische Analogie zu bemühen: crh steht hier in seinem Garten und ruft ab und an seine Meinung in Richtung Straße. Die Vorbeikommenden läd er ein, sich dazuzustellen und abwechselnd mitzurufen, aber nur, wenn Sie sich an gewisse Regeln halten. Tun sie das nicht, folgen Ermahnung und eventuell wird man eben ausgeladen. So ist das, mit dem Recht des Gärtners. Es hindert aber niemanden daran, sich in den eigenen Garten zu stellen und dort ebenso zu rufen.

    Zensur ist, wenn die Polizei kommt, den rufenden Gärtner verhaftet, einen genehmeren einstellt und ihm vorschreibt, wie die Rabatten organisiert werden.

    Soweit mir bekannt, habt crh keinerlei Macht über meinen Garten, und das ist völlig unerheblichen von der Qualität seines grünen Händchens.

    Schöne Grüße,
    Hend

  4. 4
    1. November says:

    @ crh
    Weshalb bezeichnen Sie mich als Troll? (Siehe Überschrift)

    • Weil ich es kann. crh

    Nur weil ich hier meine ehrliche Meinung sage?

    • Gut, daß Sie das jetzt sagen – „ehrliche Meinung“. Das hätte ich sonst fast nicht gemerkt. Das haben Sie geschickt versteckt. crh

    Das ist aber ein seltsames Verhalten/ Ansicht von Ihnen.

    • Yup. Kreuzberger dürfen das!
    • Gehen Sie weg und gut is. crh
  5. 5
    Der wahre T1000 says:

    @hend: Das sehe ich anders. Zensur ist die Unterdrückung einer unliebsamen Stellungnahme (z.B. Meinung, Faktendarstellung, Beschimpfung). Genau das macht Herr Hoenig in seinem Blog, was er freimütig einräumt.

    Die Tatsache, dass er – selbstverständlich! – dazu berechtigt ist „in seinem Garten“ zu zensieren, ist eine ganz andere Sache. Es gibt ja sogar Leute, die Dinge schreiben, die Herr Hoenig zensieren muß (immer wenn es strafrechtlich relevant werden könnte).

  6. 6
    RA Schepers says:

    Wem die Regeln des Bloggers nicht gefallen, der kann ja seinen eigenen Blog aufmachen.

  7. 7
    Irgendwas mit November says:

    @ Der wahre T1000:
    Zensur ist nicht die Unterdrückung von unliebsamen Stellungnahmen, sondern Beeinflussung der Informationen, die weitergegeben werden sollen.

    Insofern kann es sich hier nicht um Zensur handeln, da die letztlich Information ja rausgegeben wird – der jeweilige Blogeintrag. Die Kommentarsektion ist nur das Beiwerk, einem Stammtisch entsprechend, zu dem der Kneipenwirt nicht jeden zulässt, oder Leserbriefen in einer Zeitung (wo auch nicht jeder Leserbrief abgedruckt wird ;)).

  8. 8
    01. November says:

    @ crh
    Zumindest haben Sie das Foto gut gewählt. Da sieht man wirklich sehr gut, wie trollig eingeschnappt und verkniffen Sie auf Kritik reagieren.

    • *Plonk* crh
  9. 9
    Mendel says:

    Wikipedia zum Thema Zensur: „Zensur (lateinisch censura) ist der Versuch der Kontrolle der Information. Durch restriktive Verfahren – in der Regel durch staatliche Stellen – sollen Massenmedien oder persönlicher Informationsverkehr kontrolliert werden, um die Verbreitung unerwünschter oder ungesetzlicher Inhalte zu unterdrücken oder zu verhindern.“

    Wenn ein Blogbetreiber unerwünschte Kommentare unterdrückt, kann das Zensur sein. Aber dazu müssen die Kommentare wegen ihrer Inhalte unerwünscht sein. Es geht hier aber um die Form, in der die Inhalte vorgebracht werden: das geht nämlich auch, ohne beleidigend zu werden.

    Es wäre auch ok, Informationen, die gar nicht zum Thema des Blogbeitrags passen, zu unterdrücken: das hebt nämlich nicht auf den konkreten Inhalt des Beitrags, sondern auf sein Thema ab. In diesen Fällen handelt es sich dann nicht um Zensur, sondern um Moderation: die Kunst, eine Diskussion sachlich und am Thema zu halten.

    Ich finde, das gelingt hier sehr gut!

  10. 10
    ZensurOpfer Silke says:

    Selbstverständlich betätigt sich RA Hoenig hier des öfteren als Zensor, und das tw. sehr unfair und willkürlich, wie ich aus eigener Erfahrung bestens weiß.
    Da sich ja einige hier in den vegangenen Monaten gewundert haben, warum gar nichts mehr von mir hier zu lesen war – das lag an der Zensur von crh.
    Nach dem Urteil zum Autodoc hat er nahezu jeden Kommentar von mir gelöscht – egal zu welchem Thema. und zwar ganz sachliche Kommentare zu ganz konkreten Themen, z. Bsp. auch zur EGMR-Beschwerde des in der Türkei inhaftierten dt. Journalisten D. Yücel. Blanke Willkür seitens crh mir gegenüber, wahrscheinlich wohl auch als boshafte Strafaktion wegen meiner mutigen Unterstützung für den Autodoc.
    Also – Zensur vor allem zur Ego-Pflege von crh – und das finde ich zemlich schäbig.

  11. 11