In dem Durchsuchungsbeschluß war die Steuerfahndung Hagen als Antragstellerin bezeichnet. Irgendwo in den Akten fand ich dann auch das Aktenzeichen der Finanzermittler.
Was fehlt dem Strafverteidiger?
- Richtig: Die Anschrift und die Kommunikationsdaten der Ermittlungsbehörde.
Wer findet sie heraus?
- Google!
Einen Mausklick weiter werde ich von den Finanzbeamten herzlich begrüßt:
Bitte drückt mir (und meiner Mandantin) die Daumen, daß die Stimmung, die diese Fassade verbreitet, noch nicht auf die Seele der Steuerfahnder übergegriffen hat.
Wenn ich da jeden Morgen reingehen müßte, würde ich mir eine Schlafbrille und einen Blindenhund anschaffen. Hoffentlich sieht das da drin besser aus …
Die Motivation zum Erstellen und Aufbereiten des Bildes spiegelt vermutlich die generelle Arbeitsmoral dort wieder. Irgendwas im Sinne von „… wenn’s denn sein muss ….“.
Leider ist das im Hagener Stadtbild eine gar nicht so seltene Ansicht. Es gibt leider viele so traurig aussehende Gebäude in der Stadt. Ob das als Wohnort die Sache nicht noch schlimmer macht…. ;-)
Dabei ist das eines der schönsten Gebäude in Hagen. In der Stadt lohnt sich echt mal ein paar Meter durch die Innenstadt zu gehen. Das ist so häslich, dass ich da nur Absicht unterstellen kann.
Wenigstens Kamera gerade halten und so ein Foto zu einer schmeichelnderen Jahreszeit bei schmeichelnderem Wetter zu machen, wäre doch schon drin. Man könnte auch einfach die paar Euros für einen professionellen Fotografen aufbringen, der sich dann schon darum kümmert, das einigermaßen ansehnlich hinzubekommen.
Einfach nur „weil es gerade sein muss“ vor die Tür gehen, schnell mal knipsen und wieder reingehen ist halt …. naja …. lieblos. Das wiederum beißt sich dann mit dem „Herzlich willkommen“.
Aber wie schon gesagt: vlt. soll genau das auch die Aussage sein.
Steuerfahnder haben keine Seele.
Naja, das Gebäude in der Berliner Ullsteinstraße ist auch keine Augenweide. Kann halt nicht jeder in so schönen Gebäuden residieren wie das Finanzamt Friedrichshain-Kreuzberg,
Ich weiß es zwar nicht, aber mich beschleicht das ungute Gefühl, dass es im Inneren kein bisschen besser aussieht. Allenfalls wird der ein oder andere Mitarbeiter eine fröhliche Pflanze aufgestellt haben. Aber sonst… gerade zu unheimlich!
Nur mal so (falls einer der Kollegen dort mal beruflich zu tun haben sollte):
Das Gebäude liegt an einer gut ausgebauten Hauptverkehrsstraße, und es gibt in beiden Fahrtrichtungen in unmittelbarer Nähe die Gelegenheit, sich ein Erinnerungsfoto einzufangen … ;-)
Ich hatte für ein Projekt rund 1 Woche in Gevelsberg (direkt daneben) zu tun und musste mehrmals auch nach Hagen fahren. Ich war überrascht über soviel Hässlichkeit. Hagen ist das neue Bitterfeld der 90er Jahre. Da will doch niemand arbeiten, geschweige wohnen.
Was fehlt dem Strafverteider?
Das ig.
@AS (4)
Wenn man das Gebäude bei Sonnenlicht photographieren würde, würde man sehen, daß es nicht nur unfaßbar häßlich, sondern auch unfaßbar vergammelt ist. Sieht ja eher nach Bukarest oder Nowosibirsk aus, der Kasten.
da hilft nicht Licht und Wetter, da hülfe nur Photoshop.
Habe herzlichst gelacht.
P.S.: Kennt jemand noch die Verfilmung von Momo ;-)
Es gibt auch Alternativen :-)
kommentar zum fuck-you-video:
immer wieder dieselbe scheisse vom kuschelvollzug…
die strafe besteht im freiheitsentzug, wem das zu gering erscheint sollte es mal ausprobieren!
back to topic:
extrabreit sang NICHT „komm nach Hagen, werde steuerfahnder“
wirklich gute kunst entsprang schon immer dem elend…
Klassizistischer Bauhaus-stil.
Zweckorientiert, schlicht, praktisch.
Immer dieses Rumgenöle hier..
Wenn Hagen tatsächlich so häßlich ist, verstehe ich, warum sie dort den Sitz der FERN-Universität haben.
Gegen die Einschätzungen bzgl. der Hagener Innenstadt fällt es wirklich schwer Gegenrede zu halten.
Aber es gib auch schöne Ecken dort abseits der Innenstadt. Der Bereich um Wahl, Kuhfeld, Dahl, Priorei oder Nahmer ist Sauerland pur ;-)
Ich glaube bei dem Anblick würde ich sofort gestehen und mir ein Taxi in die JVA nehmen.
Ich hatte schon mal das Vergnuegen einer Unterredung in genau diesem Gebaeude. In der Rolle Ihres Mandanten, also als Beschuldigter in einem Steuerstrafverfahren.
Man blickt da in Abgruende. Fuer die Beamten ist es no-risk, no-cost, Business as usual: wenn sie eine Steuererklaerung nicht verstehen, unterstellen sie einen Fehler und den natuerlich auch gleich mit Vorsatz. Nachdem der Staatsanwalt mir die Eroeffnung eines Strafverfahrens voellig aus dem Blauen heraus, mit lapidarer und vollkommen unspezifischer Begruendung („Sie haben falsche Angaben in der Steuererklaerung 2011 gemacht“, ohne zu sagen was eigentlich falsch gewesen sein soll), geschickt hat, habe ich mich zunaechst ein Jahr lang durch Schweigen verteidigt. Das hat das Finanzamt dann genervt, die wollten ihre Betriebspruefung abschliessen und bekamen keinerlei Informationen mehr. Schlussendlich habe ich mich zu der Unterredung in Hagen breitschlagen lassen. Ergebnis war die Einstellung. Kosten fuer mich aber in fuenfstelliger Hoehe, weil die Anwaelte in solchen Dingen nur nach Stunden abrechnen wollen. Und jetzt kommt’s: diese Kosten darf das betroffene Unternehmen nicht einmal erstatten. Es sei mein „Privatvergnuegen“ und von meinem versteuerten Einkommen zu bezahlen, wenn ich mich gegen vollkommen unsubstantiierte und unbegruendete Anschuldigungen wehren muss.
Aber, davon hat mich mein Anwalt damals ueberzeugt, anklagen und dann freisprechen lassen kostet Zeit, Nerven und „es bleibt immer was haengen“, und sei es eine schlechte Beziehung auf der Sachbearbeiterebene.
Es muss ja schon arg um die Mandantin stehen, wenn die Laune der Steuerfahnder als entscheidender Rettungsanker betrachtet wird.
In meiner laienhaften Blauäugigkeit glaubte ich doch, das gerade dort nur Zahlen und Fakten ausschlaggebend wären.
Meine Güte, so viele Stufen, so richtig barrierefrei ist der Eingang aber nicht.
Mein Finanzamt Lichtenberg ist viel schöner, wie wunderbar doch auch diese endlosen Flure im Innern mit ultralanger Brennweite wirken. Um es mit Makler Hausinger äh dem verantwortlichen Projektentwicklern zu sagen:
„Trotz ökonomischer Zwänge bei der Planung zeichnet sich das Gebäude darüber hinaus durch eine optimale Funktionsgerechtigkeit, aber auch durch eine Anpassungsfähigkeit an erforderlichen Veränderungen aus.“
https://www.intertec.de/office.95030.html
r60/5, 2. Oktober 2018 um 01:31 Uhr
„die strafe besteht im freiheitsentzug, wem das zu gering erscheint sollte es mal ausprobieren!“
Die Quintessenz aus 11 Wochen Ersatzfreiheitsstrafe in Bayern:
Der Freiheitsentzug selbst ist doch Peanuts:
Viel Zeit in sauberen, trockenen, warmen Räumlichkeiten, Wäscheservice, Essen (nicht schlechter, als manche Betriebskantine) auf Rädern.
Zeit ein paar Bücher zu lesen und nachzudenken. Andere bezahlen dafür viel Geld (Urlaub im Kloster).
Mühsam sind manche Mitgefangenen, problematisch die längere Abwesenheit vom Arbeitsplatz.
Der Effekt auf mich: Nunmehr Null Angst vor Beuge- oder Erzwingungshaft, der Staat hat ein Druckmittel weniger.