In eigener Sache

Einstweilige Verfügung gegen Cold Caller

Während man dem eMail-Spam mit Filtern oder der Löschtaste begegnen kann, sind Telefonrufe zum Zwecke der Werbung schon nerviger. Sie unterbrechen den Arbeitsfluß massiv und nötigen dazu, sich auf den Anrufer statt auf den eigentlichen Job zu konzentrieren.

Unsere Assistentinnen sind recht flott im Identifizieren dieses Telefonterrors. Trotzdem ist es nicht immer einfach, die Nervensägen schnell wieder loszuwerden, solange man die Ebene des menschlichen Miteinanders nicht verlassen möchte. Schlicht das Gespräch durch Auflegen zu beenden führt in nicht seltenen Fällen zum erneuten Anruf des Cold Callers: „Wir sind gerade unterbrochen worden, deswegen rufe ich nochmal an …

Ein probates Mittel ist aber, den Telefon-Spammer zu unterbrechen und ihn auf den eMail-Weg zu verweisen. Entspricht der Spammer dieser Bitte, bekommt man dann eine schriftliche Nachricht, etwa in der Art:

ColdCalling eMail

Das hat den großen Vorteil, daß man die Beweise für den unerwünschten Werbeanruf gleich frei Haus geliefert bekommt. Im Fall einer gerichtlichen Auseinandersetzung spart man der Assistentin dann die Anreise zur Zeugenvernehmung beim Gericht.

Der Rest ist dann auch wieder relativ übersichtlich: Den Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung hat der erfahrene Anwalt schnell formuliert und zum Landgericht geschickt. Eine der auf den Spam spezialisierte Zivilrechtskammer kennt die Textbausteine bereits und hat dann auch schnell die eigenen Textbausteine zusammengestellt. Die sehen in der Regel ungefähr so aus:

ColdCalling untersagt

Diese Einstweilige Verfügung wird dem Telefonliebhaber zugestellt und wenige Tage später folgt dann der Kostenfestsetzungsbeschluß auf der Grundlage eines Gegenstandswerts von 5.000 Euro. Das sind dann die Momente, in denen sich der Akquisitör darüber informiert, daß die Werbung durch Telefonanrufe nicht nur unerwünscht, sondern auch teuer sind.

, , 22 Kommentare

#Hach

Dafür lohnt es sich doch zu arbeiten.

Runter wie Öl

Besten Dank dafür, wir haben uns sehr darüber gefreut.

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Vernichtungsnachweis

Was machen Sie eigentlich mit dem vielen Altpapier in Ihrer Kanzlei??

Mit dieser Frage leitete Rechtsanwalt Andreas Jede einen Beitrags im WebLog der Kanzlei Dr. Schmitz & Partner ein. Und stellte den Lesern seinen Harry vor.

Harry ist ein Reißwolf, ein Aktenschredder der Schutzklasse 3. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit in einer Rechtsanwaltskanzlei; auch in unserer, und wir haben gleich mehrere (kleinere) Vernichter. Es scheint aber wohl nicht der Standard in jeder Kanzlei zu sein. Sonst würde der Kollege nicht darüber schreiben. Es spricht wohl aus seiner (schlechten?) Erfahrung als ehemaliges Vorstandsmitglied der Berliner Rechtsanwaltskammer.

Die hungrigen Kerlchen, die neben den Schreibtischen stehen, sind aber in manchen Fällen überfordert. Wenn nämlich größere Mengen anstehen, die in die Tonne sollen. Dann beauftragen wird die Jungs von den Lichtenberger Werkstätten für Behinderte (LWB). Die kommen mit zwei Mann, wir packen dann unser Papier und unsere Datenträger in einen mitgebrachten Container. Der Deckel wird abgeschlossen. Den Schlüssel wirft der Mitarbeiter dann durch einen Schlitz in diesen Container.

Erst in den Werkstätten kann der Container wieder geöffnet und der Inhalt vernichtet werden. Für diese Dienstleistung bekommen wir dann eine Rechnung und einen solchen Vernichtungsnachweis:

Vernichtungsnachweis

Wenn also jemand dem Rat der Kanzlei Dr. Schmitz & Partner folgt:

Lassen Sie sich doch einfach mal von Ihrem Anwalt seinen Harry zeigen oder fragen ihn nach der Rechnung des zertifizierten Betriebes, der die Datenträger in seinem Auftrag vernichtet.

und sich nach dem Verbleib von bedrucktem und beschriebenem Papier erkundigt, weiß er bei uns, woran er ist.

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Der Spam von Star Money

Die Softwareschmiede von Star Money gehen ihren Kunden echt auf die Nerven. Sie hören einfach nicht auf mit ihrem Spam:

StarmoneySpam3

Dieser Werbe-Müll, mit dem einem Star-Money-Business-Anwender die Benutzeroberfläche zerschossen wird, scheint wohl überlebensnotwendig für Unternehmen zu sein. Muß man diese Software wirklich anbieten wie Sauerbier, weil sie sonst keiner haben will?

Auf meine beide Beschwerden wegen der ersten und zweiten Verklappung des Mülls reagiert der Starmoney-Laden auch nicht. Aber jetzt lasse ich auch nicht mehr locker.

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Abofallenautomatik?

682062_web_R_K_B_by_Aka_pixelio.deWir nutzen seit einiger Zeit schon die Angebote von Beck Online. Grundsätzlich ein ganz nützliches Handwerkszeug für uns, wenn auch ein wenig kostspielig. Anyway, Betriebsausgaben gehören eben zum Geldverdienen dazu. Was aber nicht dazugehört sind – übertrieben formuliert – Abofallen.

Ich war auf der Seite von Beck Online nicht wie gewünscht fündig geworden und hatte deswegen per eMail nachgefragt:

… leider werde ich auf der Seite https://beck-online.beck.de/Home/29340 nicht über meinen Account bei Ihnen informiert. Deswegen bitte ich auf diesem Wege um Abschriften der beiden Verträge inkl. der vereinbarten AGB. Von besonderem Interesse sind hier die Vertragslaufzeiten und die Kündigungsfristen.

Recht schnell bekam ich – zusammen mit den AGB – die freundliche Antwort:

Das Modul Strafrecht Premium läuft bis 31.03.16 und Verkehrsrecht Plus bis 29.02.16. Reguläre Kündigungsfrist ist immer 4 Wochen vor Ablauf der aktuellen Berechnungsperiode, ansonsten erneuert sich das Abo um weitere 6 Monate.

Es ist nachvollziehbar, wenn der Lieferant von z.B. Zeitungen oder anderer körperlicher Gegenstände eine gewisse Perspektive haben möchte, was er vorbereiten oder vorrätig halten muß. Aber für den Zugang zu einer bereits eingerichteten Datenbank muß man nicht in die Zukunft planen.

Ich habe den Eindruck, daß die Geschäftsführung von Beck darauf vertraut, der Kunde werde die Kündigungfrist versäumen und dann hat man ihn noch für weitere sechs Monate. Darauf kann der Kunde natürlich reagieren, indem er sich die Frist notiert, bis zu der er prüfen muß, ob das Abo weiterlaufen soll oder nicht.

Die Alternative sieht so aus:

Ich bin mit der *automatischen* Verlängerung um 6 Monate nicht (mehr) einverstanden. Deswegen kündige ich bereits jetzt beide Verträge fristgerecht zum Ende ihrer jeweiligen Laufzeit. Bitte bestätigen Sie den Eingang dieser Kündigung und das Ende der Verträge.

Wenn ich dann irgendwann nicht mehr reinkomme in die Datenbank, schließe ich eben einen neuen Vertrag ab und kündige den dann sofort wieder zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit, um der Abofallenautomatik zu entgehen. Diesen damit verbundenen Verwaltungsaufwand könnte sich Beck Online sparen, wenn das Unternehmen seinen Kunden zutraut, für gute Leistung auch weiterhin gutes Geld bezahlen zu wollen. Knebelverträge brauchen im Bereich (virtueller) Dienstleistungen eigentlich nur solche Unternehmen, die schlecht leisten möchten.

Nebenbei:
Den Vertrag mit einem Rechtsanwalt kann der Mandant jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen. Mich spornt das an.

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Bild: © Aka / pixelio.de

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Gedanken zum Gespräch im Damensalon

Zwischenzeitlich hat die Aufzeichnung des Stammtischgesprächs im Damensalon zwischen Marie, LeFloid und mir (Nr. 35) die Runde gemacht. Und bei mir haben sich die Eindrücke gesetzt, so daß ich mir mit ein bisschen Abstand ein paar Gedanken über das für mich ungewöhnliche Format machen möchte.

Die Videos von Maries Stammtisch haben eine völlig andere Zielgruppe als die Blogleser hier – allein der Altersdurchschnitt zwischen den unterschiedlichen Stammkunden dürfte bei knapp einer Generation liegen. Jedenfalls richtet sich das Blog unserer Kanzlei nicht an 20-jährige Youtuber. Deswegen war ich streckenweise auch recht unsicher – und hatte am Anfang tatsächlich auch ein wenig Lampenfieber, was da auf mich zu kommen würde. Und das, obwohl mir die Atmosphäre in einer Neuköllner Kneipe seit nun fast 30 Jahren einigermaßen vertraut ist.

Selbstverständlich habe ich mich vor diesem Gespräch über die Szene informiert, in der sich Florian Mundt und Marie Meimberg (Hey, warum gibt es eigentlich noch keinen Beitrag in Wikipedia über mich? ;-) ) bewegen. Wenn auch nur oberflächlich, um einigermaßen unbefangen in die Sache einsteigen zu können.

Und wenn ich mir nun die Kommentare anschaue, die unter dem Video zu lesen sind, scheint es uns geglückt zu sein, das Publikum über eine Stunde lang nicht zu langweilen. Ganz besonders spannend finde ich, daß zahlreiche Kommentatoren den Beginn der Diskussion interessanter fanden als das eigentliche Thema. Der Beruf eines Strafverteidigers scheint wohl eine gewisse Faszination auszuüben, auch auf solche Leute, die wie LeFoid schon echt Härteres (Merkel, Lanz …) gewohnt sind.

Ich zitiere mal ein paar meiner Lieblingskommentare:

  • KaLiBe:
    Ich habe höllischen Respekt vor dem Job als Strafverteidiger und wünsche weiterhin ‚gutes Gelingen‘.
  • watcherin9:
    jaaa unbedingt eine „strafverteidiger “ debatte :D fand den anfang wirklich interessant!
  • wolkenwandlerinlilly:
    Ich fand Carsten als Gast total spannend, weil er sich einfach mit vielen Dingen gut auskennt, von denen ich keine Ahnung habe.

 

Allerdings, mancher Kommentar hat mich auch ein wenig nachdenklich gestimmt:

  • Eine x beliebige Person:
    Hab ein bisschen das Gefühl, da sitzen Vatti und Sohn an der Bar und diskutieren. Endlich zwei Leute, die teilweise echt verschiedene Meinungen haben. Auch mal schön.

Noch weiß ich noch nicht, wie ich damit umgehen soll. ;-)

 

Liebe

  • Lola Lampenschirm:
    Ich würde mir einen zweiten, zweistündigen Stammtisch mit Carsten definitiv anschauen. Das ist echt total interessant, was er über seinen Beruf erzählt, da würde ich gerne mehr wissen :-)

Bis dahin kannst Du ein wenig hier im Blog mitlesen. 8-)

Nebenbei: Hier im Blog funktioniert es übrigens mit den Kommentaren. Wer pöbelt, fliegt raus. Ist doch ganz einfach, lieber Marc Zuckerberg.

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Stammtischgespräch über Nazis auf Facebook

So eine Neuköllner Kneipe hat wenig Ähnlichkeit mit einem Schwurgerichtssaal. Die Gespräche beim #Pestoschnaps im Damensalon sind wesentlich entspannter, auch bei einem eigentlich recht ernsten Thema.

Es war mir eine Freude, wie man sieht …

Besten Dank an Marie, Flo (LeFloid) und das Aufnahmeteam für den unterhaltsamen Nachmittag.

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Spam von Star Money

Dieser penetrante Spam von Star Money ist ein Grund für den Softwarewechsel.

StarmoneySpam

Muß ich mir dieses Bild jetzt etwa regelmäßig und immer mal wieder anschauen, wenn ich mein Geld zählen will? Ich glaube, daß ich es mal mit einer Abmahnung und nachfolgender gerichtlicher Hilfe versuchen werde, mir diesen Starmoney-Spam vom Leib zu halten. Die zeitliche Limitierung in der Reklame beseitigt die Wiederholungsgefahr nämlich nicht.

Update vom 6.10.2015:
Dieser penetrante Werbemüll ist heute noch immer vorhanden und zerschießt immer noch die von mir konfigurierte und an unseren Bedarf angepaßte Oberfläche der Soft.

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#Pestoschnaps beim Frisör

Ich war heute beim Frisör. Im Damensalon.

2015-10-01 16.44.22

Mit Marie und Flo (LeFloid). Es gab #Pestoschnaps am Stammtisch. Und Kameras, die uns beim Plaudern beobachtet haben.

Danke für die Gastfreundschaft und die kurzweilige Unterhaltung!

MariesStammtisch

Comming soon …

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Karriere machen mit Anwaltsblogs

Im aktuellen „Magazin für Referendare und Berufseinsteiger: Karriere im Recht“ hat der Stuttgarter Rechtsanwalt Florian Wörtz einen Artikel mit dem Titel „Trend: Internet Blogs von Anwälten“ veröffentlicht.

Kollege Wörtz arbeitet die Chancen, Risiken und Nebenwirkungen des Bloggens anhand zweier Beispiele ab: Zum einen schreibt er über rechtzweinull.de, das Blog von Dr. Carsten Ulbricht, Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei BARTSCH Rechtsanwälte in Stuttgart. Und dann noch über ein belangloses Weblog eines unbedeutenden Strafverteidigers aus Kreuzberg.

Jedenfalls ist der Artikel eine gute Einführung in das anwaltliche Bloggen und wird ergänzt durch ein Interview mit Ralf Zosel, der über sich selbst schreibt: „Wenn Sie als Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt über das Internet Mandanten gewinnen möchten, dann seien Sie bei ihm richtig.“ Na, denn.

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