Rocker

Vernehmungs – was?

Der Rocker kommt zurück ins Leben. Aber:

Noch immer ist der 47-Jährige nicht vernehmungsfähig.

berichtet Alexander Fröhlich im Tagesspiegel über die Rekonvaleszenz von André S.

Ich kann mir gut vorstellen, daß der Wiederherstellung der Vernehmungsfähigkeit übergangslos die Vernehmungsunwilligkeit folgen wird.

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Durchsuchter Halbtoter

Bekannt ist, daß Wohnungen von Beschuldigten relativ locker durchsuchbar sind. Eine schlichte „Vermutung“ reicht für den Erlaß eines Durchsuchungsbeschlusses nach § 102 StPO.

Etwas höher hängt die Latte bei der Durchsuchung der Wohnungen von Zeugen; das ist in § 103 StPO geregelt. Die Hürde sind „Tatsachen, aus denen zu schließen ist, daß die Spur sich in den zu durchsuchenden Räumen befindet“.

Im Fall des angeschossenen ehemaligen Präsidenten der Hells Angels Nomads waren die „Tatsachen“ wohl die sechs Kugeln, die die Notärzte aus dem Oberkörper von André S. herausoperiert haben.

Und während der Patient aus dem OP-Saal auf die Intensivstation geschoben wurde, haben die Beamten vom Rockerdezernat die Gelegenheit genutzt, sich mal in seiner Wohnung (nach dem Täter?) umzuschauen.

Ein paar Details dazu liest man in der Morgenpost.

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Rockerdezernat: Erstmal Urlaub

Derzeit wird in den Medien darüber gerätselt, aus welchen Gründen die Hells Angels nicht schon früher verboten wurden. Schließlich habe die Verbotsverfügung bereits längere Zeit unterschriftsreif in der Behördenschublade gelegen:

Alles war fertig, wir aber mussten weiter jedes Wochenende raus zu den Rockern und böse gucken, die haben uns überhaupt nicht mehr ernst genommen.

zitiert der Tagesspiegel einen offenbar etwas angesäuerten Ermittler.

Nun hat man die Ursache wohl gefunden. Die Chefin des Dezernats für Rockerkriminalität, Heike Rudat, wolle erstmal Urlaub machen und danach dann „zuschlagen“, lautet ein Bericht aus der Gerüchteküche des Rockerdezernats.

Warum der Einsatz nicht auch stattfinden konnte, während Frau Rudat ihre Ferien genießt?

Sie habe die Razzia verzögert, weil sie angeblich das Klubschild persönlich abmontieren wollte.

Da ist sie ja nun irgendwie zu spät gekommen.

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Begrüßungsgeschenk

In diesem Zusammenhang wird geprüft, ob der in Bottrop erschossene Bandido-Rocker als Begrüßungsgeschenk für die Aufnahme bei den Hells Angels zu werten ist.

schreiben Michael Behrendt und Dominik Ehrentraut in der Berliner Morgenpost.

… und ich frage mich, ob die Nähe dieser beiden Journalisten zu der Szene schon irgendwelche Auswirkungen auf deren Sprachkompetenz genommen hat.

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Hells Angels Berlin City aufgelöst

Die Hells Angels Berlin City sollen sich aufgelöst haben. Damit seien sie einem unmittelbar bevorstehendem Polizeieinsatz zuvorgekommen, der eine Verbotsverfügung gegen die Angels durchsetzen sollte. Sagt man.

Gerüchten zu folge sollen kurz vorher noch etwa 20 Member des Bandidos MC, das Chapter South Central, zu den Hells Angels gewechselt haben.

Auch in Potsdam gibt es Bewegung in der Szene, in der die Grenzen zwischen Banditen und Engeln verschwimmen.

Wir leben in einer spannenden Zeit … in der wohl auch der eine oder andere Maulwurf unterwegs zu sein scheint.

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Verboten: Hells Angels Pforzheim

Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH Mannheim) hat entschieden, dass das vom Innenministerium Baden-Württemberg verhängte Verbot des Vereins der „Hells Angels Motorcycle Club Charter Borderland“ (HAMC Borderland) mit Sitz in Pforzheim voraussichtlich rechtmäßig ist. In der Entscheidung vom 09.01.2012 (1 S 2823/11) hat der VGH Mannheim den vom Innenministerium angeordneten Sofortvollzug bestätigt und den Antrag des Vereins auf Gewährung von Eilrechtsschutz abgelehnt.

Trotzdem: Optimismus unter der Adresse www.hellsangels-borderland.de

Wenn man sich so umsieht, wer oder was so alles nicht verboten wird, könnte man ein wenig nachdenklich werden.

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Besuch im Club

Gestern Abend besuchten etwa 120 Kräfte der Berliner Polizei einen Club. Selbstverständlich nicht zum Vergnügen. Sondern diesmal „vor allem dem Schutz der Bevölkerung“, wie die Berliner Morgenpost berichtete.

Es war das Clubhaus der Hells Angels „Berlin City“, die Gastgeber unter anderem eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) waren. Wie üblich fand man ein paar Gegenstände, die auch im Waffengesetz Erwähnung finden. Ansonsten ging es wohl eher um eine Vorstellung für die Galerie.

Gleichwohl: Es gärt. Auch in der Szene selbst.  Denn der „Überlauf“ der 80 (ehemaligen) Bandidos zu den Angels ist noch immer nicht so richtig verdaut:  Die ehemals bunten Jungs der Hells Angels „Berlin City“ sind immer noch ein ganz besonderes Völkchen unter den rot-weißen Engeln.

 

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Party bei „Berlin City“ und „Berlin Eastgate“

Geladene und ungeladene Gäste gestern auf der Rockerparty der Bandidos in Reinickendor anläßlich ihres 10. Geburtstages.

Darüber berichtet heute der Tagesspiegel. Alles und jeder wurden kontrolliert. Gefunden wurde … nichts. Aber die Polizei hat einmal mehr ein paar nette Fotos für’s Familienalbum geschossen. Man weiß ja nie, wofür man sowas mal gebrauchen kann.

Es dauert nicht mehr lange, da werden die Gäste solcher Feiern nur nach erfolgter Speichelprobe für die DNA-Datenbank aufs Festgelände gelassen.

 

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Keine Bande, keine kriminelle Vereinigung, keine OK

Die Wissenschaft sieht es anders als die Praxis:

Nach Einschätzung von Professor Hans-Jürgen Kerner, Leiter des Kriminologischen Instituts und Lehrstuhlinhaber an der Uni Tübingen, sind die Rocker der „Hells Angels“ weder eine „Bande“ noch eine „kriminelle Vereinigung“ und auch nicht der Organisierten Kriminalität zuzuordnen.

Quelle: Pforzheimer Zeitung

Es gibt die Vermutung, daß die Praxis und auch bestimmte politische Kreise die – angebliche (?) – Rockerkriminalität zur Rechtfertigung für weitere Einschränkungen von Freiheitsrechten nutzen möchten. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht.

Ähnlich sah es in den Siebzigern aus mit der RAF; zur Zeit ist der islamistische Terror en vogue, wenn es um „Verschärfung“ von Gesetzen geht. Rocker und ihre MC sind in diesem Zusammenhang auch immer mal wieder gern gesehen.

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Gute Beziehungen zwischen Angels und LKA

Fünf Polizisten sollen Geheimnisse an die Hells Angels verraten und mit Betäubungsmitteln gehandelt haben, berichtet die Frankfurter Rundschau:

Zu den Festgenommenen zählte ein 50 Jahre alter Kriminalhauptkommissar des Landeskriminalamts. Er wird beschuldigt, den Rockern gegen Geld Ermittlungsinformationen weitergegeben zu haben. Eine 33-jährige Polizistin und ein 36-jähriger Kollege, beide aus Frankfurt, sollen ebenfalls Geheimnisse verraten und zudem Kokain gekauft haben. Eine 34 Jahre alte Frankfurter Oberkommissarin steht unter Verdacht, nicht nur Kokain erworben, sondern es auch an einen Kollegen weiterverkauft zu haben.

Jetzt, da die Beziehungen zwischen den Bandidos und den Angels in ruhigere Fahrwasser angekommen sind, hat man offenbar wieder Kapazitäten frei, an anderer Stelle Ermittlungen zu führen. Was am Ende dabei herauskommt, steht dann auf einem anderen Blatt.

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