Kreuzberg

Geschädigte taz-Mitarbeiter

Daß die Zeiten für alle Zeitungsmacher keine rosigen sind, ist bekannt. Die Lage der Genossen von der taz aber war schon immer prekär. Auch das ist dem Kenner der Szene geläufig.

Aber daß es den tazzern so elend geht, wie in dem Bericht über „Ungültige Tickets im Berliner Nahverkehr“ von Grit Weirauch zu lesen ist, hätte man nicht geglaubt:

Eine taz-interne Blitzumfrage kam jedoch allein in den letzten zwei Wochen auf drei geschädigte Mitarbeiter.

Es geht um den Ankauf gefälschter Tickets. Wie Frau Weirauch schreibt, gibt es „Gültige Tickets […] auf jeden Fall beim Busfahrer“. Ich denke, die Automaten auf den Bahnsteigen enthalten auch nur Originale.

Die drei Geschädigten dürften die Fahrscheine mithin kostengünstig aus einer anderen Quelle haben: Ob dies der zottelige Drogenkranke am Kotti war oder die Punkerin mit dem schwarzen Mischlinks-Hund am Alex … darüber schweigt sich Frau Weirauch aus.

Vielleicht sollten die Bewohner der Teppich-Etage in der Rudi-Dutschke-Straße ‚mal darüber nachdenken, die Gehälter der Ausgebeuteten Mitarbeiter zu erhöhen, um sie endlich wieder in die Lage zu versetzen, wenigstens die zwei Euro und zehn Cent für eine Orignal-Fahrkarte investieren zu können.

Und wenn es dem gebeutelten Zeitungsmarkt irgendwann wieder besser geht, reicht es dann vielleicht auch wieder für das Verteidiger-Honorar:

Betrug, so lautet der Vorwurf, der sich allerdings in den meisten Fällen auch ohne Anwalt per Antwortbrief entkräften lässt.

Bis dahin verteidige ich Frau Weirauch gegebenenfalls auch für eine Einladung zum Eintopf-Essen. Arme taz!

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Kampfmittel im Landwehrkanal?

Seit einiger Zeit schon steht das Auto in der Nähe der Kottbusser Brücke. Heute stand es vor unserer Haustür:

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So langsam mache ich mir Sorgen … war der 1. Mai wirklich so heftig?

Update:
Die Hanseaten tauchen tatsächlich im Kanal.

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Das wäre mir entschieden zu kalt.

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Bürozeiten

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Keine schlechte Idee, auf die ich da gerade komme.

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Undeutscher Paketservice

Wir verschicken gern mal ein Dankeschön an freundliche Menschen. Manchmal eben auch einen leckeren Wein. Heute hatten wir vergessen, den Aufkleber „Vorsicht! Glas!“ auf den Spezial-Weinflaschen-Versand-Karton zu heften. Ich bat die Dame aus unserem „Paket-Shop“ um einen Edding oder sowas ähnliches.

Sie gab mir den Edding und teilte mir mit, sie habe es aber jetzt nicht gehört, daß da ’ne volle Flasche Wein drin sei; Flüssigkeiten dürften nämlich nicht mit der normalen Post versandt werden. Das wußte ich bislang nicht.

Die Mitarbeiterin stapelte das Paket mit der Flasche sorgsam auf die anderen Päckchen, kassierte das „Porto“ und wünschte mir einen schönen Feierabend.

Ob mir das auch bei einem guten deutschen Postbeamten so widerfahren wäre? So ein unkonventioneller Migrantenhintergrund hat doch was für sich. Ich weiß gar nicht, was Herr Sarrazin hat? ;-)

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Dunkle Gestalten

„Wegen fehlender Beleuchtung passiert ganz selten was.“ Aber wenn, sei fast immer auch der Autofahrer dran. Juristisch gehe von jedem Auto eine „allgemeine Betriebsgefahr“ aus. Die spiele nur dann keine Rolle, wenn den Unfallgegner eine besonders große Schuld treffe, also beispielsweise ein Radler bei Rot gefahren sei. Komme der Dunkelmann an gleichrangigen Straßen von rechts, treffe beide Beteiligte eine Mitschuld. Schlechte Karten haben Autofahrer, wenn sie einen parallel fahrenden Radler rammen, weil auch im Dunkeln „auf Sicht gefahren“ werden müsse.

Quelle: Tagesspiegel

Das ist einmal mehr eine Haftungsregelung, die keinem nicht-juristisch denkenden Menschen einleuchtet.

Der Kreuzberger Radfahrer im Gegenverkehr ohne Licht und im Regen, dahinter Autos mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Wenn man diesen Radfahrer auf der Haube hat, hat man ein Problem.

Übrigens: „Radfahrer“ im Sinne dieses Beitrags sind auch „Radfahrerinnen“. Erst recht in Kreuzberg.

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Die Kopftuchmädchen des Thilo Sarrazin

„Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest soll woanders hingehen.“ Vor allem große Teile der arabischen und türkischen Einwanderer seien weder integrationswillig noch integrationsfähig. „Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

Quelle: Lettre via Tagesspiegel

Thilo Sarrazin war mal Finanzsenator in Berlin, jetzt ist er Bundesbank-Vorstand. Was kommt danach?

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Behinderte Stadtflucht

Gar nicht so einfach, heute aus der Stadt rauszukommen. Der Zug nach Hamburg geht um 9:25 Uhr vom Hauptbahnhof. Dorthin kommt man sowieso nicht mit der U-Bahn, über die S-Bahn reden wir hier in Berlin derzeit besser nicht.

Also mit dem Auto. Geht aber auch nicht so richtig. Ab 8:45 Uhr kommt man aus Kreuzberg 36 und Nord-Neukölln nicht mehr in den Tiergartentunnel, weil irgendwelche Sportler in Massen über den Kottbusser Damm laufen wollen.

Der Tagesspiegel formuliert noch höflich:

An diesem Wochenende kommt für die Berliner alles zusammen: Der Marathon, etliche Baustellen in der Stadt, die Probleme bei der S-Bahn und ein Hertha-Heimspiel im Olympiastadion.

Dann eben früher raus und darauf hoffen, daß es am Bahnhof irgendwo einen leckeren Caffè gibt. Es gibt Tage, da wünsche ich mir, in einer gemütlichen Kleinstadt zu leben.

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Presseerklärung aus Sicht des Opfers

Der Mann in dem blauen T-Shirt mit dem Fahrrad, der – wie auf dem Video erkennbar – von Polizeibeamten verprügelt wurde, hat durch seinen Rechtsanwalt Johannes Eisenberg, Kreuzberg, eine Presseerklärung abgegeben. Der Strafverteidiger und Medienrechtler Eisenberg reagiert damit auf die relativierende Presseerklärung der Polizei Berlin, die er für falsch hält und für ersichtlich der Verdunklung des wahren Sachverhalts dienend geißelt.

Ich gehe davon aus, daß wir – nicht zuletzt auch wegen der „Beteiligung“ Eisenbergs an diesem Verfahren – über die Entwicklung auf dem Laufenden gehalten werden.

Danke an Peter für den Hinweis. crh

update:

Zwei wegen Körperverletzung im Amt beschuldigte Polizisten sind in andere Dienststellen versetzt worden. Sie hätten vorläufig neue Aufgaben übernommen, sagte am Montag Polizeisprecher Thomas Neuendorf.

Quelle: Tagesspiegel

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Flashmob in Mariendorf

Nicht nur in Kreuzberg, sondern auch in sogenannten bürgerlichen Bezirken gibt es Zoff: Mit Pfefferspray haben sich Polizeibeamte am Montagabend in Mariendorf gegen eine aufgebrachte Menge zur Wehr setzen müssen. Etwa 60 jugendliche Araber und Türken haben nach Angaben der Polizei in der Eisenacher Straße versucht, zwei zuvor festgenommene junge Männer zu befreien.

Darüber berichten die Berliner Morgenpost, der Tagesspiegel und der Berliner Kurier.

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Fleischerei

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Man darf sich nicht wundern, wenn die Zahl der Vegetarier in Kreuzberg steigt.

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