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Bekloppte Anwaltssuche

Der Plan eines Arbeitgebers, eine neue Stelle zu schaffen und damit z.B. einem Berufsanfänger ein Sprungbrett zu bieten, könnte im Einzelfall in den finanziellen Ruin führen. Wenn ich mir den Bericht des Kollegen Wolf Reuter, seines Zeichens Fachanwalt für Arbeitsrecht, ansehe, frage ich mich, wie eine Rechtsanwaltskanzlei sich einen Nachwuchsanwalt suchen darf.

Die Suche „nach einer jungen Kraft mit höchstens zwei Jahren Berufserfahrung“ sei nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) diskriminierend und löse einen Schadensersatzanspruch in 5-stelliger Höhe aus, berichtet Rechtsanwalt Wolf Reuter. Das ist doch bekloppt!

Es ist einem Arbeitgeber also verboten, jemanden zu suchen, mit dem er mehr Zeit verbringt als mit seinem Ehepartner und von dem er ganz konkrete Vorstellungen hat.

Wenn eine Kreuzberger Kanzlei beispielsweise eine türkischstämmige Rechtsanwältin, um die 40 Jahre alt, verzugsweise aus religiösen Gründen Kopftuch tragend, suchen würde, weil mit ihr eine spezielle Zielgruppe angesprochen werden soll, dann hat sie also ein Problem. Ein solcher Wunschzettel sei nur dann zulässig, wenn er – der Wunsch –

wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingungen ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt, sofern der Zweck rechtmäßig und die Anforderung angemessen ist.

Und wer bestimmt nun, was „wesentlich“, „entscheidend“ und „angemessen“ ist? Na klar: Ein Arbeitsrichter. Oder zwei oder drei nacheinander. Ganz nach dem Motto: „No risk, no fun!“

Wenn die Kanzlei sich also in ihrer Stellenanzeige nicht auf „Rechtsanwalt/Rechtsanwältin gesucht“ (oder auf sonst so ein lila PädagogInnengeschwurbel) beschränkt, hat sie ohne fundierte arbeitsrechtliche Beratung gute Chancen, das Jahresgehalt zahlen zu müssen, ohne daß die Arbeit dafür geleistet wird. Also sucht sie „unter der Hand“ oder wirft hunderte Bewerbungen solange in die Tonne, bis sich zufällig eine 42-jährige Muslima mit Rechtsanwalts… Pardon: Rechtsanwältinnenzulassung bewirbt.

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Aufreger der Woche: Schufa

Ich weiß gar nicht, aus welchem Grund sich die Leute so dermaßen aufregen.

Der Kollege Rechtsanwalt Sebastian Dosch spricht KlarkLAWtext:

Viele Menschen haben mit Mahnschreiben und Zahlungsaufforderungen keine großen Probleme – doch wenn das Wort darin auftaucht, werden Ohren gespitzt, Augen zusammengekniffen und Kulis gezückt: Schufa.

Wo ist das Problem, wenn man die folgenden Grundsätze beherzigt:

  • Ich kaufe nur das, für das ich auch Geld habe. Wenn nicht, dann nicht.
  • Wenn ich etwas gekauft habe, dann bezahle ich es sofort.

Hey, das ist ein freies Land hier. Wer sich an diese Grundsätze nicht halten will, ok. Kann er machen. Aber dann darf er auch nicht meckern, wenn der Verkäufer sagt: „Du kannst mich mal!“ und das dann auch den anderen Verkäufern mitteilt.

Oder habe ich da was übersehen?

Und wer einen Account bei Facebook unterhält, darf der sich dann beschweren, wenn die Schufa oder das Landeskriminalamt Geburtstagsgrüße an die Pinnwand schickt?

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Schufa kündigt Facebook-Account

Nach massiven Protesten an Plänen, Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook zur Berechnung der Kreditwürdigkeit zu nutzen, ist das Projekt gestoppt worden. Das Hasso-Plattner-Institut kündigte den umstrittenen Forschungsvertrag mit der Auskunftei Schufa.

meldet die FAZ und andere einschlägig bekannte Wirtschaftsblätter.

Ob dahinter der Facebook-Account von Herrn Hasso Plattner steht, der nun doch etwas zu verbergen hat, wird nicht berichtet.

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Frollein

Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, daß es das noch gibt: Das Fräulein.

Herrlich!

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Politisch korrekte Strolche

Aus unserem Küchenschrank:

Zu „meiner Zeit“ hießen die Dinger anders. Darf man heute nicht mehr sagen. Oder vielleicht noch nicht (wieder).

Der letzte Mandant, der zu den „Dickmännern“ (darf man das eigentlich sagen?) völlig entspannt „Negerküsse“ gesagt hat, hat eine senegalesische Mutter.

 

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Für den Weg zum Gericht

Auch für Jogger geeignet: Eine freundliche Begrüßung unsrer vierbeinigen Freunde.

Ich setze mich dann mal auf’s Rad und fahre von Kreuzberg nach Moabit ins Gericht …

Besten Dank an den Nordic Walker aus Schenklengsfeld für den freundlichen Vorschlag.

 

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Kreditentscheidung in 20 Minuten

Ein paar Gedanken am Sonntagvormittag, aufgehängt in einem Einkaufswagen:

Erster Akt:
Die Lebensmittelabteilung bei Karstadt ist ja nun nicht gerade bekannt als Hort der kleinen Preise. Also braucht man ein wenig mehr Geld, wenn man dort einkaufen will. Und wenn man grad‘ kein’s hat, kann man sich ja was borgen. Gut, daß es die Bank gibt, die auch am Samstagnachmittag geöffnet hat.

Zweiter Akt:
Für diesen Présidenten

ruft die Kasseriererin 0,95 Euro auf. Creme fraiche eines anderen Herstellers, z.B. Milbona, in einem anderen Supermarkt, z.B. Lidl, liegt bei 0,49 Euro. Der Luxus, im Karstadt einkaufen zu gehen, kostet also das Doppelte.

Dritter Akt:
Aber es geht noch besser: Wenn dieser Président nun mit dem WunschKredit finanziert wird, sieht die Rechnung wie folgt aus.

3.900 Euro kosten 48 mal 99 Euro, also 4.752 Euro. Das ist ein Aufschlag von 22 Prozent. Der Präsidentenschmand würde danach 1,16 Euro kosten, also 0,67 Euro mehr als beim Billiganbieter.

Vierter Akt:
Und die Bank verlangt 852 Euro dafür, daß man es sich besser gehen lassen kann, als man es sich leisten sollte.

Einen habbich noch:
Die Restschuldversicherung, die dem Karstadtkunden dann noch aufgeschwätzt wird. Die Kosten dafür kommen noch oben drauf.

Conclusio:
Wie bescheuert muß man eigentlich sein, um solche Einkaufswagen-Angebote für seriös zu halten. Aber immerhin sind Banker stets gut gekleidet und tragen  Schlipse.

 

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Rotwein gehört verboten!

Behindert nur den fließenden Verkehr, das Zeug.

 

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Wochenend und Sonnenschein

Das sieht gut aus: Heute werden die Straßen nochmal naß gereinigt, damit sie am Sonntag frisch geputzt unter die Räder genommen werden können.

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Tomatensalat ohne Tomaten

Ich bin mir nicht sicher, ob das Zeug, was der Erfinder dieser „Fleischwurst ohne Fleisch“ bei seiner Arbeit geraucht oder sonstwie zu sich genommem hat, rezeptfrei zu bekommen ist. Übrigens: Auf dem selben Mist Humus gewachsen ist übrigens der Leberkäse ohne Leber.

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