Unerwünschte Werbung

Der Roland wird es unterlassen

Werbung per eMail ist grundsätzlich unzulässig. Es sei denn, der Empfänger hat dem Spamming zugestimmt oder seine Zustimmung kann vermutet werden. Das ist hinreichend bekannt. Nicht jedem, aber den meisten.

Diejenigen, die uns trotzdem mit ihren Lobpreisungen auf die Nerven gehen, müssen mit einer entsprechenden Abmahnung rechnen. Das geht ganz flott und macht keine Mühe mit unserem Textbaustein.

Je nach Reaktion (und Kompetenz) des Spammers geht es dann in die gerichtliche Runde oder in den Ordner mit den strafbewehrten Unterlassungserklärungen. Bei der Roland Rechtsschutz hat man meine Botschaft erstens verstanden und zweitens korrekt pariert:

Unterlassungserklärung

Man muß es den Juristen in der Deutz-Kalker-Straße lassen: Sie verstehen etwas von dem, was sie machen. Jedenfalls schon einmal grundlegend; der noch notwendige Feinschliff wird wohl noch irgendwann später erfolgen.

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Advogarant – ein kalter Spammer?

Vor ein paar Tagen lief über die Anwalts-Mailingliste eine Anfrage mit dem Titel:

Wer hat Erfahrungen mit Advogarant?

Ich möchte mich auf diesem Wege mit einer Antwort melden:

Bereits im Jahre 2003 wurde die Advogarant mit gerichtlicher Hilfe darauf hingewiesen, daß unerwünschte Werbung zu unterlassen ist. Seinerzeit habe ich mithilfe des Amtsgerichts Charlottenburg den Spammern auf die Finger geklopft:

Advogarant-spammt

(Klick auf das Bild führt zum kompletten Urteil.)

Zweierlei ist aus den aktuellen Beiträgen der Mailingliste zu entnehmen.

Zum einen geht es um die Effizienz einer Inanspruchnahme des Angebots. Dazu beispielhaft die Stellungnahme eines Kollegen aus Nordrhein-Westfalen:

… wir waren da mal vor Jahren, hat nix gebracht, haben wir wieder gekündigt.

Das deckt sich mit den Erfahrungen zahlreicher anderer Anwälte.

Zum anderen sind die Geschäftspraktiken des Unternehmens ein Thema. Ein Kollege fragte in die Runde:

Bin […] sehr verwundert, dass die mich anrufen.

Es geht also wieder einmal um unerwünschte Werbung, die die Spammer betreiben.

Bereits 2003 hatten sie Gelegenheit zu lernen, daß man Rechtsanwälten nicht mit Cold Calls und Spam auf die Nerven gehen sollte. Offenbar sind die Advogaranten beratungsresistent. Aber vielleicht führt der Vorschlag eines Kollegen aus dem Hessischen zu einem Effekt bei den Nervensägen:

Kaltakquise ist das einzige, dass die gut können, schicken Sie denen eine Abmahnung …

Das scheint der einzige Weg zu sein: Abmahnung, Einstweilige Verfügung und Verurteilung, insbesondere mit der Verpflichtung, die Kosten für diese Art der Fortbildung zu tragen. Die Kostenkeule und die Verbreitung des schlechten Rufs sind bewährte Mittel, auch Lernunwilligen das Rechnen beizubringen.

Pls RT! ;-)

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IP-Spam

Zur Erheiterung für Zwischendurch:

IP-Spam

Ich habe (nach dem screen shot) dann ganz woanders geklickt. Hat funktioniert.

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undisclosed recipients

Post aus Afrika, nur für mich:

Hallo Mein Name ist Aysha.

Ich bin frei und open minded, easy going und ein großes Gefühl der humor.I wird wie du mir schreiben, so dass ich kann Ihnen sagen, mehr über mich selbst und auch meine Bilder senden. schreiben Sie mir, ich habe etwas, was für Sie wichtig zu sagen warten darauf, von Ihnen bald zu hören

Jubel und in Kontakt bleiben

Der Name Aysha hört sich hübsch an. Sie sollte allerdings noch etwas an ihren Sprachkenntnissen feilen.

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Traumhafte Mandate

Ein Online-Marketing-Unternehmen möchte gern, daß auch unsere Kanzlei Werbung auf dessen Internet-Präsentation macht. Und verspricht:

Mit uns erhalten Sie neue Mandate und erzielen mehr Umsatz.

Um mich von der Qualität des Angebotes zu überzeugen, werden gleich ein paar Beispiele geliefert:

Traumhafte Mandate

Traumhafte Mandate, für nur 44,70 € im Monat (zzgl. 19% MwSt.). Ca. 180 solcher Mandatsanfragen jeden Monat; ich glaube nicht, daß das meine Nerven mitmachen würden.

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Zustellungsprobleme

Diese eFox-Shop-Spammer haben echt Humor:

eFox-Shop

Die eMail-Adresse „efox-shop [service@efox-shop.com]“ habe ich gern zu meinen Kontakten hinzugefügt. Die ich zu den anderen Werbetreibenden im Orkus des Internets habe.

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… von Gesundheit bis Mode, Immobilien bis Natur, Esoterik bis Prickelndes, oder Kultur bis Internet.

Die Macher von „Link-Trends“ wollen auf der Website einer Kanzlei für Strafrecht Werbung machen. Im Gegenzug dafür kann die Kanzlei dann Werbung auf Websites für „Mode“ und „Esoterik“ machen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei unserer Internetrecherche nach interessanten Webseiten sind wir auf Ihre Domain www.kanzlei-hoenig.de aufmerksam geworden.

Gerne würden wir Ihnen eine unverbindliche, kostenlose Linktauschpartnerschaft mit Ihren Domains anbieten. Natürlich nur im 3-Wege-Tausch.

Ich kann Ihnen Links von PR starken Seiten aus 4 verschienden IP-Pools, mit themenrelevanten, redaktionellen Inhalten anbieten.

Sicherlich findet auch Ihr Link, Banner oder Artikel Platz bei uns, von Gesundheit bis Mode, Immobilien bis Natur, Esoterik bis Prickelndes, oder Kultur bis Internet…

Wir freuen uns schon auf eine erfolgreiche und lange Linkpartnerschaft.

Viele Grüße sendet
Eva Block

Ich frage mich, liebe Frau Block, über welche prickelnden Eigenschaften – außer Spamming – Sie und Ihr trendiger Natur-Laden sonst noch verfügen.

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Teliad: Strafanzeige gegen Strafverteidiger

Meine Frage, ob Teliad nicht spammt oder vielleicht doch, scheint dem Geschäftsführer dieses Unternehmens, Herrn Dipl.-WiWi Andreas Armbruster, nicht zu gefallen.

Herr Armbruster schreibt mir, daß die teliad Internetmarketing GmbH gegen das Urteil des Amtsgerichts Tempelhof-Kreuzberg Berufung einlegen werde. Das wird ja noch richtig spannend.

Interessant ist aber auch die Ankündigung des Geschäftsführers der Teliad:

Ebenfalls werde ich gegen Sie heute Strafanzeige stellen.

Na klar, das ist ja da Mindeste, was er zur Verteidigung seiner Rechtsposition tun sollte. Die Staatsanwaltschaft wird Herrn Armbruster und die teliad sicher gnadenlos unterstützen bei seiner Vendetta.

Ich frage schonmal vorsorglich in die Runde: Gibt es unter den Lesern vielleicht jemand, der sich in diesem Fall der notwendigen Verteidigung – wegen der Schwierigkeit der Sach- und Rechtslage (§ 140 II StPO)- als Pflichtverteidiger für mich bestellen lassen möchte? Damit ich nicht so alleine gegen die teliad Internetmarketing GmbH aus 70372 Stuttgart kämpfen muß?

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Teliad spammt nicht. Oder?

Es ist eigentlich nicht nachvollziehbar, daß ein Unternehmen wie Teliad, das für teuer Geld Dienstleistungen im „Linkbuilding & Blogmarketing“ anbietet, den Umgang mit Werbung per eMail noch immer nicht so richtig verstanden hat.

Erst müllt mich das Unternehmen mit sinnloser Werbung zu (als wenn ich es nötig hätte, Back-Links zu kaufen!). Dann reagieren sie überheblich auf eine (kostenlose) Abmahnung, um schließlich im Einstweiligen Verfügungsverfahren weiteren Unsinn vorzutragen.

AG T-K Urteil

Das Amtsgericht Tempel-Kreuz hat – trotz einiger eingeräumter Unsicherheiten bei der Kenntnis der eindeutigen Rechtslage – ein schönes Urteil (AG Tempelhof-Kreuzberg, Urteil vom 12.03.2013, 24 C 1001/13) herausgearbeitet, dessen Inhalt eigentlich jedem irgendwie bekannt gewesen ist, der Werbung per eMail verschicken möchte.

Nun hat es auch Teliad schriftlich, wie das funktioniert.

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Regionale Internetwerbung

Spammer nerven. Auch die Cold Caller, die uns hier immer wieder von der Arbeit abhalten. Liebe Werbetreibende: Wer hier anruft, um uns irgendwas aufzuschwatzen, bekommt statt Umsatz einen auf die Mütze. Und das geht so:

Ein „Regionale Internetwerber“ hatte eine tolle Idee. Der Schwätzer fragte unsere Mitarbeiterin, ob wir noch Kapazitäten für neue Mandate frei hätten; er könne uns solche säckeweise liefern. Er wolle unbedingt mal mit den Chef sprechen.

Höflich wie unsere Mitarbeiterinnen nun mal sind – sie sind eben den Umgang mit Räubern, Totschlägern und Betrügern gewohnt – wird mitgeteilt: Groooßes Interesse, aber telefonieren ist gerade gaaaaanz schlecht:

Schicken Sie dem Chef doch schnell mal eine eMail.

Die kam dann tatsächlich ein paar Minuten später:

Sehr geehrter Herr Hoenig,

wie eben mit Ihrer Mitarbeiterin besprochen, sende ich Ihnen Informationen zur Mandantengenerierung mit ***Local zu. Ich möchte Sie allerdings darauf hinweisen, dass diese Infos sehr kurz gehalten sind, daher würde ich mich sehr freuen, wenn ich Ihnen das Geschriebene anhand einer Online-Präsentation näher bringen darf.

Damit Sie möglichst viele, qualifizierte Kontakte von neuen Mandanten aus Berlin und Umgebung erhalten, leisten wir mit unserer Kontakt-Kampagne folgendes:

1) Wir sorgen dafür, dass Sie von den Suchenden bei Google gefunden werden, indem wir Google AdWords Anzeigen für Sie schalten.

2) Wir sorgen dafür, dass die Suchenden anschliessend direkt mit Ihnen in Kontakt treten, indem wir eine kontakt-optimierte Website (Landingpage) für Sie betreiben.

3) Wir messen den Rücklauf Ihrer Marketing-Investition, indem wir eingehende Anrufe über eine messbare Telefonnummer aus Ihrem Ortsnetz laufen lassen. Sie haben so Transparenz über den Erfolg Ihrer Kampagne und uns ist es dadurch möglich, die Kampagne auf Kontakte zu optimieren.

Gerne fasse ich weitere Eckdaten zusammen:

[… BlaBlaBla …]

Für Fragen stehe ich Ihnen natürlich sehr gern zur Verfügung.

Ich freue mich auf Ihr Feedback und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Höflich wie ich bin, habe ich dem Laden ein ensprechendes Feedback geliefert – in Form eines kleinen Textbausteins mit dem Arbeitstitel „Telefonterroristenabmahnung“.

Fristgecht (etwa 2 Stunden vor Ablauf) trudelte dann ein Fax hier ein:

Formvollendet, das muß man den Spammern lassen. Die scheinen sich mit sowas auszukennen.

Mir juckt es ja in den Fingern, dieser Hamburger Bude mal zu zeigen, wie Internetwerbung auch geht. Aber ich traue mich nicht so richtig, den Klarnamen hier öffentlich zu nennen.

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