Rocker

Rocker-Krieg in Großbeeren?

Ein gemeinnütziger Motorradverein in Großbeeren (Teltow-Fläming) ist von mehreren Rockergruppen attackiert geworden.

berichtet Axel Lier unter dem Kapitel „Kriminalität“ in der Berliner Morgenpost.

Viel passiert scheint eher wenig zu sein. Ermittelt wird wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung; die Ermittlungsgruppe „Rocker“ des Polizeiräsidiums Potsdam ist mit dabei. Auf diese Weise kann man sich auch einen Namen in der Szene machen.

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Keine Altherren-Motorradclubs

Während Ende der 90er-Jahre Rocker als eher aussterbendes Phänomen galten, begann um die Jahrtausendwende der Run auf die Clubs. „Die deutsche organisierte Kriminalität hatte Probleme mit den Rivalen ausländischer Herkunft“, weiß Heike Rudat, Dezernatsleiterin für organisierte Kriminalität. „Man brauchte Schutz und einen Deckmantel.“

Wurden damals in Berlin gerade mal eine Handvoll Clubs mit insgesamt 90 Rockern gezählt, sind es heute 30 Clubs mit mehr als 650 Mitgliedern. 50 bis 60 Prozent aller europäischen Outlaws leben in Deutschland.

heißt es in einem ausführlichen Bericht von Michael Behrendt und Axel Lier in der Berliner Morgenpost. Die beiden Autoren versuchen, den aktuellen Stand der Rocker-Szene in Berlin und Brandenburg zu skizzieren.

Mit einem Zitat des Berliner LKA-Chef Peter-Michael Haeberer

„Der Mythos vom Altherren-Motorradclub gehört der Vergangenheit an“,

leiten die Autoren einen Artikel ein, in dem sie kein gutes Haar an den Bruderschaften lassen.

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Landgericht gegen Bandido

Die Vorwürfe der Anklage lauteten auf versuchten Totschlag, gefährliche Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitz.

Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen den Beschuldigten vier Jahre und zehn Monate Haft wegen des Angriffs mit einer Gaspistole und Drogenhandels. Er sei aber vom Vorwurf des versuchten Totschlags wegen der Schüsse auf den Angehörigen der „Hells Angels“ freizusprechen, weil er dadurch weitere Provokationen der Rocker verhindern wollte.

Die Verteidigung plädierte für nicht mehr als zwei Jahre Haft für ihren Mandanten. Bei dem Angriff in der Diskothek habe er Reizgas eingesetzt, keine Gaspistole.

Quelle: Lausitzer Rundschau

Heute – sieben Wochen nach Prozeßbeginnn – gibt es das Urteil des Landgerichts Cottbus gegen den Bandido.

Was bisher geschah, beschreibt die Morgenpost.

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Berlins Elitepolizisten gegen Bandidos

In einer groß angelegten Aktion hat die Polizei am Abend zahlreiche Wohnungen im Norden Berlins durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen Mitglieder der Rocker-Bruderschaft „Bandidos MC“. Sie sollen mit Drogen und Waffen handeln.

[…]

Weil die Polizei davon ausging, dass die Rocker gefährlich sind, hatte die Einsatzleitung für die Aktionen Berlins Elitepolizisten angefordert.

Quelle: Berliner Morgenpost

Ist das jetzt nun eine Ehrerbietung an die Bandidos oder doch nur eine Vorsichtsmaßnahme?

Danke an die Donnerkatze für den Link. crh

update
Heute (16.11.08) berichtet auch der Tagesspiegel über die Aktion:

Auch Partys der Bandidos werden meist erfolgreich von der Polizei besucht.

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Old School Tape

Im Falle eines Falles, hilft Tape bei alles

Eine zum Teil nur mit Klebeband zusammengehaltene Harley-Davidson hat die Polizei bei Bad Brückenau aus dem Verkehr gezogen. Ein Italiener war mit dem absolut verkehrsuntauglichen Chopper auf dem Heimweg von einem Skandinavienurlaub, als er am Mittwochnachmittag der unterfränkischen Polizei auf einer Bundesstraße auffiel.

Die für die Stabilität wichtige vordere Gabelbrücke war einfach durch ein Klebeband ersetzt. Eine Vorderradbremse war nicht vorhanden. Bei genauerer Untersuchung zeigte sich, dass der mangelhaft zusammengeschweißte Rahmen völlig instabil war. Die Sitzhalterung war sogar abgebrochen. Außerdem fehlten eine Motorabdeckung, die Blinkeranlage und das vordere Schutzblech.

Die Polizei stellte das seltsame Gefährt sicher. Der 31-jährige Motorradfan musste einen Bekannten anrufen, der ihn und sein geliebtes Bike mit einem Transporter abholt. Nach Auskunft eines Fachhändlers habe es zwar nur noch Schrottwert, sagte ein Polizeisprecher: «Aber irgendwie hängt er wohl dran.»

Quelle: ddp via yahoo

Ich weiß gar nicht, was die Herrschaften von der Rennleitung da haben. Wenn der Italiener (wieso fährt der eigentlich keinen italienischen V2? Verräter!) es aus Skandinavien bis nach Bad Brückenau geschafft hat, hätte das Tape auch noch bis Bologna gehalten (dort gibt es schöne rote Moppeds zu kaufen!).

Danke an den Kunstflieger für den Link.

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Polizeieinsatz gegen Bandidos und Supporter

Rund 150 Beamte des Landeskriminalamtes und von zwei Polizeieinsatzhundertschaften vollstreckten gestern Abend und in der vergangenen Nacht in Charlottenburg und Reinickendorf drei Haftbefehle gegen Mitglieder von Motorradclubs, ein vierter Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen.

Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung laufen seit dem vergangenen Sonntagabend. Zwei 23 und 32 Jahre alte Mitglieder des „Bandidos MC Centro“ sowie zwei 24 und 25 Jahre alte Mitglieder des Supporterclubs „Chicanos MC El Centro“ hatten in einem Lokal in der Nähe des Luisenplatzes in Charlottenburg versucht, einen 27-jährigen Geschäftsinhaber um einen fünfstelligen Geldbetrag zu erpressen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin erließ ein Richter gegen alle vier Haftbefehle sowie neun Durchsuchungsbeschlüsse, darunter auch für die beiden Motorradclubhäuser in der Residenzstraße in Reinickendorf.

Gestern Abend trafen sich der Geschäftsmann, der 32-Jährige sowie ein 33-jähriges Mitglied der „Bandidos MC Centro“ erneut in dem Lokal. Um 19 Uhr 18 klickten bei den beiden Verdächtigen die Handschellen. Anschließend wurden die Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und dabei die beiden 23 und 24 Jahre alten mutmaßlichen Erpresser verhaftet. Der 25-jährige wurde nicht angetroffen, nach ihm wird gefahndet. Gegen einen überprüften 27-Jährigen bestand ein Haftbefehl wegen besonders schweren Diebstahls, der ebenfalls vollstreckt wurde.

Der 33-Jährige wird heute einem Ermittlungsrichter mit dem Ziel, einen Haftbefehl zu erwirken, vorgeführt. Die Ermittlungen von Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft dauern an.

Quelle:
Pressemitteilung des Polizeipräsidenten in Berlin und der Generalstaatsanwaltschaft Berlin

Ob das denn so alles zutrifft, wie die Pressestellen glauben zu machen versuchen, wird beizeiten wohl ein Gericht entscheiden – und nicht ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft oder der Polizei Berlin. Auch wenn es sich hier „nur“ um eine Pressemeldung handelt, könnten die Ermittlungsbehörden durchaus erkennen lassen, daß ihnen die Unschuldsvermutung der ERMK nicht unbekannt ist. Die gilt auch für Rocker, egal welcher Coleur.

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Steinharte Rockerin

Hier bekommt der Begriff „Rocker“ eine völlig neue Bedeutung.

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Doch kein Bandido?

Die Nähe zur Rockergruppe „Bandidos“ brachte den Polizisten erst ins Zwielicht, zwei Jahre später dann in die Schlagzeilen.

… und schließlich vor den Strafrichter, berichtet der Tagesspiegel vom 01.08.2008.

Der von der Anklagebehörde erhobene Vorwurf, der (suspendierte) Polizeibeamte sei oder war ein Mitglied des Bandidos MC, wurde in der Beweisaufnahme nicht bestätigt.

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Rocker gegen Polizist und Rocker

Nach bisherigen Ermittlungen befuhr der Geschädigte gegen 14 Uhr mit seinem Fahrzeug in Henningsdorf die Berliner Straße in Richtung Berlin. In unmittelbarer Nähe zur Kreuzung Schulstraße wurde auf ihn aus einem anderen neben ihm befindlichen Fahrzeug durch einen bisher noch unbekannten, vermutlich männlichen Täter geschossen.

Quelle: Welt Online

So weit, so gut. Nichts Aufregendes? DochDoch: Der Verletzte ist ein Polizeibeamter, der seit etwa einem Jahr vom Dienst suspendiert ist, während das LKA 4 gegen ihn ermittelt. Man wirft ihm vor, eine Körperverletzung begangen zu haben. Und, daß er freundschaftliche Kontakte zum Bandidos MC pflegt.

Das Auto, aus dem heraus geschossen wurde, soll zugelassen sein auf ein Mitglied des Red Devils MC.

Vor etwa einem Jahr gab es einen ähnlichen Vorfall: Ein Red Devil wurde auf seinem Motorrad angegriffen; aus einem Auto heraus, das auf ein Mitglied des Darkrage MC zugelassen war.

Update: So berichtet der Boulevard über das Ereignis.

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Auch in der Schweiz: Verfolgte Angels

An ein Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder der Hells Angels in der Schweiz erinnert der Advokat Konrad Jeker in seinem Blog strafprozess.ch. Zu Recht reklamiert er die Unschuldsvermutung der Menschrechtskonvention für die Beschuldigten und weist darauf hin, daß allein ein Ermittlungsverfahren eine erhebliche Belastung für den Beschuldigten darstellt:

… dürfte aber ein Beispiel dafür liefern, dass heute weniger die Sanktionen am Ende eines Prozesses belasten, sondern die übermässige Verfahrensdauer, die von den Strafverfolgern angeordneten Zwangsmassnahmen und die damit verbundene Stigmatisierung. Dies kann auch ein späterer Freispruch niemals korrigieren.

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