Medien

Die Wanne im Fernsehen

Blickpunkt-Bericht vom 13.04.2008 über die Ungleichbehandlung von Behörden- und Privatfahrzeugen in der Berliner Umweltzone: Die Polizei-Wanne darf, die Kanzlei-Wanne darf nicht.

Übrigens: Das Knöllchen, von dem die Rede in dem Beitrag ist, wurde nicht wegen „Parken in der Umweltzone“ verhängt, sondern wegen „Verkehrsteilnahme durch Parken in der Umweltzone„.

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Die Wanne auf dem 57. Anwaltstag in Köln

Ein Thema unter anderen auf dem 57. Anwaltstag Ende Mai 2006 in Köln war die anwaltliche Werbung. Der Kollege Niko Härting war so freundlich, der versammelten Anwaltschaft Bilder der Wanne per Beamer auf eine Leinwand im Kölner Hotel Maritim zu projezieren.

Das Anwaltsblatt berichtete in der Ausgabe 7/2006 über diesen Anwaltstag. In dem hochgradig seriösen Blatt wurde sogar ein Bild der Wanne veröffentlicht:

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Gelungenes Marketing oder Werbegag? Mit einer ausgemusterten sog. Wanne der Berliner Polizei macht eine Kanzlei in Berlin-Kreuzberg auf sich aufmerksam.

heißt es in der Bildunterschrift. Wieso eigentlich „oder“? „Und“ muß es heißen. :-)

Wie die Werbewelt der Anwaltschaft aussieht, berichtete Rechtsanwalt Niko Härting. Die größeren Kanzleien seien im Auftntt bunt und professionell gestaltet. Sie signalisieren: „Wir sind groß, Ieistungsstark und vielleicht auch teuer“, so Härting. Bei den Kleinkanzleien seien die Ansätze so vielfaltig wie der Markt. So werde neben klassischen Werbemitteln wie Kugelschreibern und Pfefferminzbonbons auch schon einmal der ,,Kanzleihund und das „Kanzleiauto“ auf einer Website präsentiert.

Teilnehmer der Veranstaltung berichteten mir, der Vortrag des Kollegen habe – nicht nur, aber auch gerade wegen der Wanne – den Zuhörern Spaß gemacht.

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Ruhestand bei der Berliner Polizei

Willkommen im Elfenbeinturm

Der so genannte Gruppenwagen der Berliner Polizei, im Volksmund „Wanne“, geht in naher Zukunft in den Ruhestand.

Quelle: Elfenbeitum.net

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Die Dinger kriegste nicht kaputt

Manche von den alten „Wannen” der Berliner Polizei sehen aus wie Kreuzberg nach dem ersten Mai 1987. Laufen tun sie trotzdem noch.

Quelle: Gesichter Berlins auf meinberlin.de

… mit einem freundlichen Bild des Tagesspiegel Fotografs Mike Wolff.

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Die Seyfried-Wanne läuft voll gut …

… schreibt der Tagesspiegel am 17. Februar 2006:

Vielleicht hätte sich Wörner vorher mal mit Carsten Hoenig über die Tücken der Wanne unterhalten sollen. Hoenig hat nämlich sein vor Monaten ersteigertes Exemplar nicht als Wohnmobil zulassen dürfen. Nur „Sonder-Kfz Büro“ ging. Hoenig ist Anwalt; im Winter parkt er die Wanne als Werbung für seine Kreuzberger Kanzlei in der Gegend um den Kotti. „Im Sommer ist es einfach ein Gag, mit offenen Schiebetüren durch Kreuzberg zu fahren“, sagt er. Über seine wilden Jugendjahre erzählt der 50-jährige Wahl- Kreuzberger wenig. Nur so viel: Er habe mit seiner Freundin in den 80ern „viel Gerhard Seyfried gelesen und gelacht“.

Seyfried Comics

Selbst bei der Polizei reden sie von „Seyfried-Wannen“. Der Kreuzberger Comiczeichner hat die „Gruppenkraftwagen“, kurz GruKW, in vielen Büchern verewigt.

Bei allem Kult – da steckt eine große Portion Wehmut drin.

Deswegen schließt der Artikel im Tagesspiegel dann auch mit den Worten:

Sie werden weiterleben mit ihren Blaulicht-Stümpfen und der halbherzig überpinselten „Polizei“- Schrift. „Die Dinger kriegste nicht kaputt“, versichern Kenner.

Von wegen: Halbherzig überpinselt! Mit viel Liebe überklebt. ;-)

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Blattblog

Auch das Blattblog berichtet über die Seyfried-Wanne. Wenn auch etwas schreibfaul. ;-)

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Riesenmaschine

Das Weblog der Zentrale Intelligenz Agentur GbR, Abt. Riesenmaschine, berichtet über die mal am Kottbusser Tor abgestellte Wanne:

Auf den ersten Blick zeigt dieses (von Sascha Lobo aufgenommene) Bild nichts Ungewöhnliches. Weil natürlich keiner unserer Leser mehr als maximal einen Blick auf irgendwas wirft (Kommentarautoren i.d.R. weniger), hier die Erklärung: Eine ausrangierte, von Steinwurfbeulen gezeichnete Bullenwanne dient in ihrem zweiten Leben als Werbevehikel für einen Anwalt, der dann auch noch auf Straf- und Motorradrecht spezialisiert ist.

Riesenmaschine

Quelle: Riesenmaschine

Lustig sind auch die Kommentare zu dem Blogbeitrag, die das Volk dazu abgibt.

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Die Knüppelgarde war an ihren Wagen sofort erkennbar

Die taz gibt im April 2005 zum Hintergrund der Wanne ihren Senf:

Wenn es ein Symbol für die Zeiten gibt, in denen in Berlin der Straßenkampf tobte, dann ist es die Wanne, im Behördenslang GruKaWe (Gruppenkraftwagen) oder Gru. Was hat sie im Laufe der Jahre nicht alles abbekommen: Farbbeutel, Steine, Flaschen, Zwillengeschosse, Molotowcocktails. Selbst die eine oder andere Gehwegplatte kam in den rauen 80ern von Dächern geflogen. Ungezählte Beulen zeugen davon. Sie rausmachen wäre viel zu teuer gewesen, sie wurden nur überlackiert. 250 Fahrzeuge der Baureihen D 408, 508, 609 und 611 – eine Spezialanfertigung von Mercedes für den Berliner Markt – nannte der Fuhrpark der Polizei einst sein Eigen. Inzwischen gibt es nur noch 164 und es werden immer weniger.

Interessantes weiß der Autor des Berichts auch über prominente Fahrgäste zu berichten:

Sie setzen die Person in einen vergitterten grün-weißen Mannschaftswagen […] und lassen auf dem Gelände der Polizeischule einen Steinhagel auf das Fahrzeug niedergehen. So geschehen mit Eberhard Diepgen (CDU), als der noch Regierender Bürgermeister war, auf dem Gelände der Polizeischule. „Diepgen war kreidebleich, als er rauskam. In seinem Gesicht stand die nackte Angst“, erinnert sich ein pensionierter Beamter schmunzelnd.

Bei Georg Schertz, der von 1987 bis 1992 Polizeipräsident war, war die Show nicht mal fingiert: „Wollen Sie mal mitfahren?“, luden Untergebene Schertz ein, mal eine Runde durch Kreuzberg zu drehen, als es dort mal wieder richtig heftig zuging. „Wir haben uns Klamotten ohne Ende eingefangen und sind auf der Felge wieder zurückgekommen“, erzählen sich die, die damals dabei waren. „Schertz redet darüber heute noch.“

Auch die taz packt die Wehmut:

Die Wanne wird ausgemustert. In zehn Jahren, so die Schätzung von Experten, wird die Seyfried-Comic-Vorlage ganz aus dem Berliner Straßenbild verschwunden sein.

Ganz? Nein, mindestens eine wird es überleben. :-)

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Eine Ikone der bundesdeutschen Demonstrationskultur

Der Spiegel schreibt am 04. März 2005 über die Geschichte der Wanne:

Im Steinhagel in Kreuzberg, zwischen brennenden Barrikaden in Friedrichshain – die Wanne, der vergitterte Mannschaftswagen der Berliner Polizei, hat sich in zahllosen Straßenschlachten bewährt. Jetzt wird sie ausgemustert. Eine Ikone der bundesdeutschen Demonstrationskultur verschwindet von den Straßen der Hauptstadt.

Die Fotos geben teilweise allerdings nicht „die“ Wanne wieder, sondern das Nachfolgemodell im Einsatz:

Nachfolger

Nur das hier unten ist das Orignal, das gerade ein neues Outfit erhält:

Neues Outfit

Angst hätten die Besatzungen der Wanne bekommen, wenn es los geht, wenn er durch die Gitter in die aggressiven Gesichter blickt, wenn die Leute draußen schreien: „Scheiß‘ Bullen!“ Wenn es so unglaublich laut wird im Wagen, weil die Pflastersteine nur so auf das Blech hageln

Nun ja, wenn die Demonstraten hätten Rücksicht nehmen wollen, hätten sie bestimmt mit Wattebällchen geworfen. Aber die Freunde und Helfer – wenn sie denn mal ausgestiegen waren – waren auch keine kleine Mädchen mit höflichen Umgangsformen.

Man kann es nachvollziehen, wenn man drin sitzt, in der legendären Wanne, dem in zahllosen Straßenkämpfen erprobten Mannschaftswagen der Berliner Polizei. Zwei Bänke an jeder Seite, mit grauem, abgewetztem Kunststoff überzogen, darüber ein Gepäcknetz, wie man es aus Bus und Bahn kennt, für Helm und Knüppel, die großen Schutzschilder klemmen unter Gummiseilen unter dem Dach. Das wird eng für zehn bis zwölf Männer und Frauen in 15 Kilo schwerer Schutzmontur.

Nachfolger von innen

Die Wanne, das Symbol der Hausbesetzerschlachten und der Maikrawalle, hat ausgedient.

Jetzt ist es nur noch das Werbe-Vehikel eines kleinen Strafverteidgers aus Kreuzberg.

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Berliner Schlachtross

„Es ist auch ein Gefühlsproblem“, sagt einer, der in ihr seine Arbeit verrichtete – die „Wanne“ wird abgeschafft, der berühmte, in zahllosen Kämpfen malträtierte Mannschaftswagen der Polizei

So ein Abschied zehrt natürlich an den Nerven, und Andreas Tondorf kann nicht ganz verbergen, dass ihn jetzt manchmal diese Wehmut beschleicht. Er braucht nur einzusteigen in so ein verbeultes Gefährt und zwischen den abgeschabten Sitzbänken zu stehen, dann läuft in seinem Kopf wieder dieser Film ab. Dann ist 1.Mai in Kreuzberg, draußen tobt der Mob, und drinnen im Mannschaftswagen brüllen die Kollegen. Weil es recht laut wird in so einem Steinhagel und weil sich womöglich wieder so ein Störer auf dem Wagenboden windet. „Es gibt ja viele, die wollen hier gar nicht rein“, sagt Tondorf. Bei ihm selbst ist das ja etwas anders.

Andreas Tondorf ist Schirrmeister der Polizeidirektion 4 in Berlin, ein Mann von kleiner Statur und dieser nussigen Gesichtsfarbe, die nur echten Polizisten vergönnt ist. Tondorf arbeitet in einer ehemaligen Weltkriegskaserne im Süden, in Lankwitz, hier kümmert er sich um die Wagenflotte, und wenn er gerade keine Lackbeulen überpinselt, beschäftigt er sich mit einem Vorgang, der den traurigen Namen „Aussonderungsverfahren“ trägt: Die „Wanne“, der berühmte und in zahllosen Schlachten malträtierte Mannschaftswagen der Berliner Polizei wird abgeschafft. Es ist das Ende einer Legende.

Nun hat nicht jeder Berliner nur schöne Erinnerungen an diese Legende und an die grün-weißen Ungetüme, die seit den 70ern durch die Straßen der Stadt rollen. Die „Wanne“, das ist eine Ikone, ein Symbol für das aufmüpfige, das chaotische, das kaputte West-Berlin. Wo der Wagen aufkreuzte, gab es meistens Ärger, denn aus dem breiten Hinterteil des Kastenwagens konnten jederzeit zwölf Uniformierte purzeln, die Verkehrssünder und andere Verbrecher energisch zur Ordnung riefen. Dass der Berliner Polizist und seine „Wanne“ nicht eben als zartfühlendes Gespann gelten, ist aber vor allem dem Mai zu verdanken, der aus dem Auto eine Festung gemacht hat.

Gitter vor den Scheiben, vor den Scheinwerfern, am Rückspiegel, Gitter an Nebelleuchten, am Kühler, ums Blaulicht. Der „Gru“, der Gruppenkraftwagen der Berliner Polizei ist ein einmaliges Sondermodell, mit praktischen Sitzbänken an den Seitenwänden, herrlich Platz für die Stiefel von zwölf Beamten und prima Halterungen für Helme, Schilde und Knüppel.

250 „Wannen“ gab es mal in Berlin, jetzt sind es noch 167, und jeden Monat verschwinden mehr. Der Mercedes 508 D wird nicht mehr gebaut, er gilt als unzeitgemäß und teuer. Und weil es der Bund ist, der die Einsatzfahrzeuge der Länderpolizeien finanziert, werden jetzt für alle Länder einheitliche „Halbgruppenfahrzeuge“ angeschafft. Die neuen Transportbusse sind kleiner und brauchen weniger Sprit, sie fahren nicht nur 80 und lassen sich ohne Spezialführerschein steuern. Dass sie auch noch Navigationssysteme haben, sorgt natürlich für Freude, sagt ein Polizeisprecher. „Wer fährt schon gern mit solchen alten Gurken rum?“

Andreas Tondorf druckst ein wenig herum, wenn man ihn fragt, wie er die neuen Wagen findet. Er sei mit den alten „sehr zufrieden“ gewesen, sagt er dann. „Wenn man so lange mit einem Fahrzeug zusammengearbeitet hat, gibt’s schon, naja, Gedanken an die eigene Vergangenheit.“ Er will jetzt nicht ins Detail gehen, schließlich steht Rainer Hoffmann vor der Wagentür. Der ist zuständig fürs Grundsätzliche im Fahrzeugwesen der Direktion und hat wenig übrig für Nostalgie.

„Die finanziellen Zwänge machen es erforderlich zu überlegen, wie man die Kollegen adäquat auf die Straße bringt“, sagt Hoffmann. Der neue Mannschaftswagen, ein Mercedes Sprinter, sei durchaus auch geeignet für die Berliner Einsätze, und dass er nicht so sicher sein soll wie die alte „Wanne“, sei ganz falsch. Die Frontscheibe immerhin könne man vergittern, sagt er, und dass in den neuen Wagen die Sitzbänke quer stehen, „macht definitiv keinen Unterschied“.

Es gibt Leute bei der Berliner Polizei, die das anders sehen. In einem Neubaukasten in Berlin-Zehlendorf faltet Bernhard Schmidt seine langen Beine unter einen Schreibtisch voll Papier. Schmidt ist 52 Jahre alt und ein fröhlicher Familienvater, der die Kreuzberger Mai-Schlachten mal in vorderster Reihe geschlagen hat und jetzt im Personalrat der Polizei sitzt. Schmidt kennt noch die Zeiten, als die Berliner Polizei auf der Ladefläche vorsintflutlicher Lastwagen zu Großeinsätzen gekarrt wurde. Da fror man im Winter und schwitzte im Sommer, und als der Deutsche Herbst kam und die Zeit des Terrorismus, da merkte die Polizei, dass sie überall zu spät kam. „Man musste“, sagt Schmidt, „die Einsatztaktik irgendwie den Gegebenheiten anpassen.“

Diese Zeit hat der Polizei zu einer ansehnlichen Fahrzeugflotte verholfen. 1974 war das, da fuhr Bernhard Schmidt zum ersten Mal in einem nagelneuen „Gru“ zur Maikundgebung. „Das war noch schön“, sagt er, „da haben wir im blütenweißen Verkehrspolizeimantel und mit Nelke im Knopfloch die Gewerkschafter geleitet.“ Sieben Jahre später saß er wieder im „Gru“. Doch die Stadt da draußen war eine andere geworden.

„Man ist da in diesen Mob reingefahren, und plötzlich knallte es an allen Ecken und Enden“, erzählt er. Die Scheiben seines Mannschaftswagen gingen zu Bruch, es kamen Pflastersteine herein, dann eine Gehwegplatte. „Ganz beschissen“ hat Bernhard Schmidt sich gefühlt, bis „diese ganze Chemie“ kam, die solche Krawalle auch für Polizisten erträglich macht.

Klar wurde da bisweilen kräftig reingedroschen, und es hat immer mal Kollegen gegeben, die im Jagdfieber ein wenig zu hart zugelangt haben, sagt Schmidt. Aber es gab auch Jahre, in denen die Polizei am 1. Mai „ununterbrochen auf der Flucht“ war. 1989 war so ein Jahr. Da war Schmidt Festnahmezugführer und sollte einen Hügel am Görlitzer Park stürmen. „Da hat der Störer gemerkt, dass wir nur wenige waren.“ Als sein Trupp von Steinewerfern umzingelt wurde, zog Schmidt die Waffe, brüllte „Rückzug“ und packte noch eine ohnmächtige Kollegin. Den Moment, als er wieder am Wagen war, hat er nicht mehr vergessen.

Und jetzt sollen die Kollegen in einem adretten Kleinbus ins Feld ziehen, bei dem nur die Frontscheibe vergittert ist? Bernhard Schmidt beugt sich weit nach vorn. „Das neue Fahrzeug als solches wird in seiner Gänze nicht angenommen“, sagt er. Wie sollen die Beamten „im gestreckten Sprung“ aus dem Wagen hechten, wenn sie sich erst von querstehenden Sitzreihen schieben und dann zur Seitentür rausschälen müssen?

Könnte doch sein, dass die Zeit der Straßenkämpfe vorbei ist und mit der „Wanne“ auch die Randale die Stadt verlässt, oder? Schmidt guckt skeptisch in die Ferne. Na ja, wird er irgendwann sagen, natürlich ist es irgendwie auch ein Gefühlsproblem. Es war ja nicht so, dass die Berliner Polizei sich geschämt hat, in Gorleben mit diesen zerschundenen Wagen aufzukreuzen und die Kollegen aus dem gutbürgerlichen Rest der Republik entsetzt die Augen aufreißen zu sehen. „Man hängt an den alten Dingern eben“, sagt er, „wie an seinem ersten Schmuseteddy.“

Während er das sagt, werden in Berlin wieder 18 „Grus“ ins „Aussonderungsverfahren“ geschickt. Man schraubt ihnen die Blaulichter ab, baut die Funkanlage aus, kratzt die Schrift vom alten Blech. Dann kommen sie zur Auktion. Die Wagen sollen reißenden Absatz finden. Vor allem in Kreuzberg.

Quelle: Constanze von Bullion für den Tagesspiegel

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