Die Gefangenen-Zeitung „Lichtblick“ schreibt über sich selbst:
Die Zeitschrift gibt es seit einem halben Jahrhundert. Die Themen und die Inhalte haben sich während dieser Zeit – im Groben betrachtet – kaum verändert. Der Teaser eines Beitrags aus dem Jahr 1971 zeigt, dass die Probleme, die die Sozialarbeit in der JVA Tegel heute hat, schon damals Thema waren. Von wegen tempora mutantur! Nicht im Knast.
Auf diese Ausgabe hat der Twitter-Account „jvaberlintegel leaks“ @jvaberlintegel hingewiesen, dem es sich zu folgen lohnt:
#Serie zu #derLichtblick aus der @jvaberlintegel im #Jahrgang Nr. 4 mit #Ausgabe Nr. 6 vom #Juni 1971. #NeueWege des Strafvollzugs. Hier der LINK https://t.co/1K2HDLgGCL pic.twitter.com/2kCpwpamdQ
— jvaberlintegel leaks (@jvaberlintegel) 16. Dezember 2018
Als jemand, der in den 70er Jahren sein Meinungsäußerungsrecht ebenfalls mithilfe der Kurbel an einem Matrizendrucker umgesetzt hat, finde ich das Layout und den Satz der Ausgabe 6/71 des Lichtblicks bemerkenswert. Die gruselige Qualität war nicht den Verhältnissen im Knast geschuldet, sondern die Flugblätter von damals sahen alle so aus. Das mal zum Thema „gute alte Zeit“. (Jetzt wisst Ihr auch, warum so viele Alt-68er Brillenträger sind!).
Wenn man sich aber mal an das Layout gewöhnt hat, ist diese Altausgabe der Zeitschrift durchaus lesenswert. Die Zeit in der JVA Tegel war gleichfalls keine „gute alte“.
Ach so: Den Lichtblick kann muss man abonnieren und durch Spenden unterstützen!