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Schlagwort-Archive: Silent Server Swap
Hijacking im Affenzirkus der Telekom?
Jeder Telekom-Kunde kennt das Bild. Immer dann, wenn man sich vertippt hat, erschien die verbrämt als „Navigationshilfe“ getarnte Seite der Telekom.
ElooKoN – ein selbst und ständig Arbeitender, der irgendwas mit IT macht – hat sich darüber genauso geärgert wie ich.
Anders wie ich hat er sich aber die Mühe gemacht, das dahinter stehende System zu analysieren. Diese Analyse hat ElooKoN dann in drei Formen gegossen:
- Zum einen in einen empfehlenswerten und – auch für IT-Laien – lesbaren Artikel auf seiner Website.
- Und zum anderen in eine Strafanzeige „gegen die Telekom“, d.h. gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen der Hijacker. Die Staatsanwaltschaft Bonn hat im Januar 2019 unter dem Aktenzeichen 430 Js 139/19 ein Ermittlungsverfahren gegen die Vorstandsmitglieder der Deutschen Telekom, Höttges und Wössner, eingeleitet.
- Zur Abrundung dann noch in eine Mitteilung an den Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), der sich für dieses Beschwerdeverfahren die Nummer „24-191 II#4484“ ausgedacht hat.
Diese Aktion hat nicht nur für einigen Wirbel, sondern für die Kunden der Telekom auch für das Ende der Entführungen gesorgt. Seit dem 26.04.2019 kidnappt die Telekom ihre Kunden nicht mehr und verschafft sie auf andere Websites.
ElooKoN formuliert in seinem Artikel ein zutreffendes Schlusswort:
Bei den verantwortlichen Stellen ist offenbar nicht angekommen, dass das Internet nicht nur ein lustiger Affenzirkus ist, sondern dass es sich hierbei durchaus um ein wichtiges, zu schützendes Instrument handelt, das zugleich als Spiegelbild nicht nur die Verfasstheit unserer Gesellschaft, sondern auch die unseres Rechtsstaates wiedergibt.
Ich rechne nun nicht damit (und als Strafverteidiger wünsche ich es ihnen auch nicht), dass die Herren Höttges und Wössner nun als Cyberkriminelle wegen „DNS-Hijacking“ oder „Silent Server Swap“ – aka Datenveränderung (§ 303a StGB) oder gar Computersabotage (§ 303b StGB) – angeklagt und verurteilt werden. Aber die Aktion von ElooKoN wird sicherlich für die weitere dringend notwendige Sensibilität im Zusammenhang mit IT-Sicherheit sorgen.